Entwicklungszusammenarbeit, die ankommt
Wir verstehen Wirkungen als alle durch die Massnahmen ausgelösten, beabsichtigten wie nicht beabsichtigten, positiven wie negativen, mittel- und langfristigen Effekte in unseren Entwicklungsprojekten. Das lässt sich am Beispiel einer Schulung für Lehrkräfte verdeutlichen. Die Annahme lautet, dass die Lehrkräfte durch Schulungen neue Kompetenzen lernen, diese anwenden und so dazu beitragen, dass Kinder lesen und schreiben können.
Eine erfolgreich durchgeführte Schulung kann aber potenziell auch negative Wirkungen verursachen. Es könnte z.B. sein, dass die nun besser qualifizierten Lehrkräfte die Projektregion verlassen, weil sie sich ausserhalb bessere Verdienstmöglichkeiten erhoffen, oder, dass die Lehrkräfte ihr neues Wissen im Unterricht nicht anwenden. All dies würde sich darauf auswirken, wie viele Kinder am Ende der Projektlaufzeit Lese- und Schreibfertigkeiten entwickelt haben. Im Rahmen der Projektplanung wird versucht, mögliche negative Wirkungen vorab zu bedenken und ihnen entgegenzuwirken. Zudem ist es wichtig, mögliche negative Auswirkungen unserer Arbeit im weiteren Verlauf des Projektes zu beobachten und gegebenenfalls gegenzusteuern.
Für die wichtigsten Programmbereiche, zum Beispiel Bildung, Gesundheit, Ernährung und Kinderschutz, hat World Vision auf Basis der Erfahrungen und Expertise der bisherigen Arbeit Projektmodelle inklusive Wirkungshypothesen erstellt. Diese Modelle legen dar, wie die gewünschten Wirkungen erreicht werden können und welche Faktoren bei der Umsetzung zu berücksichtigen sind. Für die erwarteten Leistungen und angestrebten Wirkungen werden sogenannte Indikatoren festgelegt. Diese sollen Hinweise darauf geben, ob die geplanten Aktivitäten durchgeführt wurden und die erwarteten Wirkungen eingetreten sind.