Ein tödlicher Mix aus Konflikten, den Folgen klimatischer Veränderungen und Covid-19 hat zu einer globalen Hungersnot geführt. Betroffen sind unzählige Weltregionen, darunter 19 World Vision Projektländer.* Die Not der Kinder und Familien ist unendlich gross und lebensbedrohend. Helfen Sie mit, das immense Leid zu mindern!
Das Ziel der Weltgemeinschaft ist es, bis 2030 den Hunger besiegt zuhaben. Davon sind wir derzeit weit entfernt. Heute leben in 43 Ländern rund 45 Millionen Menschen an der Schwelle zum Hungertod. Infolge stark gestiegener Lebensmittelpreise sind nahrhaftes und gesundes Essen für viele Menschen unerschwinglich geworden.
Besonders betroffen: Kinder
Kinder sind in der aktuellen Situation besonders gefährdet. Sie sind aufgrund des erhöhten Nährstoffbedarfs stärker von Unterernährung und Hungertod bedroht. Bis Ende 2022 könnten weltweit 250 Kinder pro Tag an Unterernährung sterben.
Helfen Sie mit, das Leid der Kinder zu mildern
*World Vision hilft hungernden Menschen in Äthiopien, Afghanistan, Angola, Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo, Guatemala, Honduras, Jemen, Kenia, Mali, Niger, Somalia, Sudan, Südsudan, Syrien, Tschad, Uganda, Venezuela und der Zentralafrikanischen Republik.
Konflikte: Konflikte sind nach wie vor die Hauptursache für einen alarmierenden Anstieg von Ernährungsunsicherheit und Unterernährung, insbesondere bei Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise Frauen und Kinder.
Covid-19: Die Pandemie hat zu Währungsabwertungen, Einkommensverlusten und rascher Inflation geführt. In vielen Ländern hat sie bereits bestehende wirtschaftliche Schwachstellen und Schuldenstände verschärft, was die Wahrscheinlichkeit von Krisen erhöht. Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen eine flächendeckende Covid-19-Impfung voraussichtlich nicht vor 2023 erreicht werden kann. Die Entdeckung der Covid-10-Variante Omikron führte zu Grenzschliessungen für eine Reihe von Ländern im südlichen Afrika und dürfte weitere Auswirkungen auf den Reiseverkehr, den Handel, die Wirtschaft und die Gesundheit haben. Davon betroffen sind einmal mehr die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen.
Klimawandel: Die anhaltend zu tiefen Niederschlagsmengen und die Trockenheit dürften die landwirtschaftliche Produktion in Afghanistan, Südäthiopien, Haiti, Irak, Ostkenia, Südsomalia und Syrien beeinträchtigen.
World Vision arbeitet in 19 Ländern, in denen Menschen in unvorstellbarem Ausmass an Hunger leiden. Gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen sowie mit staatlichen, institutionellen und privaten Gebern zusammen, engagieren wir uns, um Leben zu retten: Wir leisten Überlebenshilfe, indem wir Unterernährung bekämpfen und sauberes Wasser bereitstellen. Und damit die Menschen Perspektiven auf eine bessere Zukunft haben, bauen wir mit ihnen gemeinsam Lebensgrundlagen auf.
Südsudan leidet seit Jahren unter den Folgen von Kriegen und Gewalt. Eine stabile Infrastruktur existiert vielerorts nicht mehr, die Wirtschaft liegt am Boden. Vor allem Frauen und Kinder fliehen über die Grenze, um nicht Opfer von Gewalt und Hunger zu werden. Die Kinder haben zum Teil schreckliche Erlebnisse hinter sich. Der 14-jährige Peter erzählt in diesem Video von seiner Flucht.
Hunger ist komplex. Spenden ist einfach.
beschreibt das subjektive Empfinden, das Menschen nach einer gewissen Zeit des Nahrungsentzugs feststellen. Er wird meist mit den Begriffen Nahrungsmangel oder chronisches Kaloriendefizit gleichgesetzt. Es steht nicht genug Nahrungsenergie zur Verfügung, um den Mindestenergiebedarf des menschlichen Körpers zu decken.
Die UN definiert eine Hungersnot anhand der Integrated Food Security Phase Classification:
Eine drastische Verschlechterung des Ernährungszustandes in kurzer Zeit kann zu akuter Unterernährung oder «Wasting» führen. Sie führt innerhalb kürzester Zeit zu grossen Gesundheitsproblemen: Gewichtsverlust, beeinträchtigte Körperfunktionen und, im schlimmsten Fall, dem Tod.
beschreibt die ungenügende Ernährung und Nährstoffaufnahme über eine längere Zeit. Kinder unter 5 Jahren sind am häufigsten betroffen. Chronische Unterernährung führt zu Wachstumsstörungen und Gewichtsverlust. Langfristige chronische Unterernährung stört die körperliche und geistliche Entwicklung – sogenanntes «Stunting».
Bei Krisen wie im Südsudan leiden die vielen Flüchtlinge und intern Vertriebenen die grösste Not. Das ist nicht lange im Voraus planbar. Sobald das Problem erkannt ist, engagiert sich World Vision sofort, um die Not der Menschen zu lindern. Gemeinsam mit Partnern wie dem Welternährungsprogramm der UN (WFP) werden hier kurzfristig Nahrungsmittel verteilt, die Kinder und Familien mit den wichtigsten Nährstoffen versorgen. Akut unterernährte Kinder werden von lokalen Gesundheitshelfern medizinisch behandelt und erhalten Aufbaunahrung. Ausserdem setzt sich World Vision auf politischer Ebene ein, um die Not der Menschen zu lindern.
Da World Vision in vielen Regionen bereits mit Entwicklungsprojekten vor Ort ist, können wir im Notfall sehr schnell reagieren. Ein Schwerpunkt in der zum Teil schon jahrelang durchgeführten Projektarbeit liegt insbesondere auf der nachhaltigen Ernährungssicherung, um drohende Hungerkrisen abzuwenden bzw. die Bevölkerung widerstandsfähiger zu machen.
Es gibt keinen Ersatz für lebensrettende Hilfe im Notfall. Aber World Vision leistet auch langfristige Entwicklungszusammenarbeit, die den Familien dabei hilft, ihren eigenen Weg aus einer Nahrungsmittelkrise zu finden. Vorbeugende Massnahmen sind zum Beispiel:
Dürre, schlechte Ernten und Instabilität schaffen einen Kreislauf, der nur schwer zu durchbrechen ist. Wenn die unsichere Lage aufgrund von Konflikten oder politischen Problemen fortbesteht, flüchten die Menschen aus ihren Häusern und können das Land nicht mehr bestellen. Dann wird weniger geerntet, die Preise steigen, die Märkte schliessen und die Existenzgrundlage der Familien wird vernichtet. Gewaltsame Konflikte verschlimmern die Situation, weil Hilfsorganisationen daran gehindert werden, in den betroffenen Gebieten Nothilfe zu leisten.
Dürren sind in den letzten Jahren in West-, Ost- und Südafrika immer häufiger und intensiver geworden. Weniger Nahrung und Wasser bedeutet auch eine grosse Anzahl toter Tiere in den betroffenen Gebieten. Dies zerstört die Einkommens- und Nahrungsquelle der Familien.
Wenn Kinder unter chronischer Mangelernährung leiden, fehlt ihnen die Fähigkeit zu lernen und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Daher verlieren diese Länder ein erhebliches Innovationspotenzial, das den Kreislauf von Armut und Benachteiligung fortsetzt.
Da unsere Entwicklungsprojekte nicht direkt von der Hungerkrise betroffen sind, können die Familien in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und ihren regulären Tätigkeiten nachgehen. In unserem Projekt Omugo tragen wir zur Linderung der Hungersnot in der Region bei, indem wir in diesem Projekt auch Familien und Kinder unterstützen, die aus dem Südsudan geflüchtet sind.