Mit 17 Jahren sollte Vinita verheiratet werden, von der Schule gehen und von da an das gleiche Leben führen wie ihre Eltern: harte Arbeit auf dem Feld mit wenig Lohn.
Vinita lebt in Indien als Tochter eines Bauern, der die Schule abgebrochen hat, und einer Mutter, die nie in die Schule gehen konnte. Sie träumte schon als junges Mädchen davon, Krankenschwester zu werden. Aus ihrem Dorf ging so gut wie kein Kind aufs College, Mädchen schon gar nicht. Als sie erfuhr, dass sie heiraten sollte, platzte ihr grosser Traum. Ihr Leben schien vorgezeichnet: ein Leben lang auf dem Feld schuften, immer am Rande des Existenzminimums und ohne Aussicht auf Selbstbestimmung. Erst viele intensive Gespräche zwischen World-Vision-Mitarbeitenden und Vinitas Eltern konnten diese dazu bewegen, ihre Tochter in eine von World Vision finanzierte Ausbildung zu schicken und ihr damit ein besseres Leben zu ermöglichen.
Nach der mehrjährigen Ausbildung zur Krankenschwester ist Vinita bestens ins Arbeitsleben integriert. «Ich arbeite jetzt seit eineinhalb Jahren in Lalitpur in einem Krankenhaus und bin überglücklich. Ich kann meinen Lebensunterhalt selber bestreiten und sogar für meine Brüder aufkommen, die beide noch studieren.» Vinita möchte sich zur Hebamme weiterbilden und hofft, dass auch dieser Traum eines Tages in Erfüllung gehen wird.