«Ich wurde von Herrn M. gezwungen, mein Elternhaus zu verlassen. Er zwang mich gegen meinen Willen, bei ihm zu bleiben. Ich war in seinem Haus eingesperrt und meine Bewegungen wurden genau überwacht, um sicherzustellen, dass ich nicht nach Hause zu meinen Eltern fliehe. Ich ass kaum etwas in seinem Haus, weil ich befürchtete, dass im Essen etwas sein könnte, das mich gefügig machen und mich an ihn binden würde.
Ich war noch viel zu jung, um ans Heiraten zu denken, und ich wollte erst die Schule beenden.
Meine Freundin Julitha ist Mitglied im World Vision-Kinderclub in unserem Dorf. Als sie mich besuchen wollte und von meinen Eltern erfuhr, dass ich nicht mehr dort war, realisierte sie sogleich, was geschehen war. Sie meldete den Vorfall einer Lehrerin, die in Kinderschutz geschult ist. Die Lehrerin informierte sofort das Kinderschutzkomitee. Gemeinsam setzten sie sich für meine Befreiung ein und nach sieben Tagen konnte ich wieder zu meiner Familie ziehen.
Ich bin so dankbar, dass ich wieder bei meiner Familie bin und zur Schule gehen kann. Ich möchte gerne eine höhere Schulbildung erhalten und ein Vorbild für andere Kinder sein.
Ich appeliere an Regierungen, NGOs, Influencer und an alle Menschen, gemeinsam gegen alle Formen von Gewalt gegen Mädchen zu kämpfen.»
Nora
(Wahre Identität aus Sicherheitsgründen geändert)
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