Die aktuellen Ereignisse in Afghanistan sind verheerend für die Rechte der Kinder und Frauen.
Text: World Vision International
Der Konflikt ist nur ein Teil der dramatischen Geschichte dieses Landes. Während sich die Machtverhältnisse in Afghanistan mit rasender Geschwindigkeit verändern, sind zahlreiche Kinder in grosser Gefahr. Schulen werden geschlossen, Lebensmittel werden knapp und die Zahl der Zwangsvertriebenen steigt rapide an. Kinder und Familien verstecken sich oder sind auf der Flucht, und ihre Grundrechte werden missachtet.
Die Zahlen sind erschütternd. Fast die Hälfte der Bevölkerung – 18,4 Millionen Menschen (davon 8,2 Millionen Kinder) – benötigten im Jahr 2021 humanitäre Hilfe und Schutz, und die Zahl steigt weiter. Afghanistan ist das gefährlichste Land der Welt, um ein Kind zu sein. Dies ist bereits seit mehreren Jahren so und die Situation verschlechtert sich derzeit rapide.
«Extreme Gefährdung und Angst sind auf einem Rekordniveau, und Kinder sind einem steigenden Risiko von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt. Familien, die aufgrund des Konflikts, der verheerenden Dürre und der Auswirkungen von Covid-19 bereits mit dem Elend zu kämpfen haben, greifen nun zu drastischen Massnahmen, um ihre Kinder zu schützen. Dazu gehört auch Kinderheirat. Die Geschichte hat gezeigt, dass das afghanische Volk eine aussergewöhnliche Widerstandskraft und Stärke besitzt. Aber dies hat auch seine Grenzen. Die afghanischen Kinder sind jetzt am verwundbarsten, und wir können sie nicht im Stich lassen. Gemeinsam mit unseren über 300 afghanischen Mitarbeitenden wird World Vision vor Ort bleiben und helfen», sagt die Direktorin des World Vision Büros in Afghanistan, Asuntha Charles.
World Vision arbeitet seit 2001 in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser und Hygiene, Kinderschutz und Bildung in Afghanistan. Unsere Projekte in Afghanistan erstrecken sich aktuell über fünf Provinzen, wo wir uns in 31 Projekten mit rund 300 Mitarbeitenden engagieren.