Den Anfang unserer Serie macht David Schwitter, zuständig für Westafrika und Simbabwe. Als Länderverantwortlicher erlebt man so einiges. Das erfuhr David spätestens als er im Januar in Nepal auf 1000 Meter über Meer ohne Schlafsack bei Einheimischen übernachten musste. Hagelschauer inklusive.
HALLO, ICH BIN DAVID!
Name: David Schwitter
Seit wann bei World Vision: 2008
Hast du ein Patenkind? Ja, Mariam (18) aus Mali
Länderzuständigkeit: Mali, Mauretanien, Tschad, Niger, Simbabwe
Warum diese Länder?
Nach acht Jahren, in denen ich Südasien betreute, ergab sich die Gelegenheit eine neue regionale Verantwortung in Westafrika zu übernehmen. Simbabwe habe ich zusätzlich übernommen. Südliches Afrika und Westafrika unterscheiden sich kulturell, ökonomisch wie auch klimatisch.
Woher kommst du?
Ich habe nach einer landwirtschaftlichen Lehre an der ETH Zürich Landwirtschaft studiert und mich dabei intensiv auf eine 6-jährige Auslandtätigkeit als Projektleiter in Mali vorbereitet. Danach stiess ich als Projektverantwortlicher zu World Vision Schweiz. Das Nachdiplomstudium für Entwicklungszusammenarbeit an der ETH Zürich hat mir weiteres theoretische Wissen vermittelt, das ich nun gezielt in der Praxis anwenden kann.
Warum hast du ausgerechnet diesen Beruf gewählt?
Interesse an der Entwicklungszusammenarbeit hat mich schon als Junge gepackt. Praktische Hilfe zur Selbsthilfe im Bereich Agroforstwirtschaft und Ökolandbau war für mich schon immer der Schlüssel zu Ernährungssicherung und Gesundheit. (Agronomisches) Wissen und christliche Werte an Bedürftige weiterzugeben, treibt mich immer noch an.
Was war dein schönstes Projekterlebnis?
Während eines längeren viermonatigen Aufenthalts in Bangladesch konnte ich gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung innovative Methoden im Bereich natürliches Ressourcen Management und Tröpfchenbewässerung testen. Die regionale Leitung hat dies stark unterstützt und gefördert, um so auch landlose Familien zu erreichen.
Was war dein überraschendstes Projekterlebnis?
Im Januar musste ich in Nepal auf 1000 Meter über Meer und bei heftigem Hagelschauer ohne Schlafsack bei Einheimischen übernachten. Die Bevölkerung hat dies als gutes Omen gedeutet und mich feierlich verabschiedet. Ich habe praktisch die ganze Nacht gefroren, aber die Nähe und Freundschaft zur Bevölkerung hat das mehr als entschädigt.
Wer von den Menschen, die du während deiner Tätigkeit für World Vision kennengelernt hast, hat dich am meisten beeindruckt?
Das sind die ausnahmslos guten regionalen Leiter, die sich zum Wohl der Bevölkerung und der Kinder einsetzten und die sich trotz internationalen, strengen Richtlinien und Vorgaben, für Pilotprojekte und Innovationen begeistern liessen. Namentlich Jean-Gabriel aus Senegal, der Operational Direktor von Mali und Mauretanien, der seine Leute mit viel Elan und persönlichem Engagement, Fach- und Führungskompetenz und Disziplin vorantrieb. Eine fähigere und engagiertere Person habe ich während meiner bisherigen Dienstzeit nicht kennengelernt. Er kommuniziert sowohl mit seinen Untergebenen als auch mit seinem Vorgesetzten und Geldgebern glasklar und transparent. Seine Integrität habe ich geschätzt, da er bis zu seinem Vertragsende sein Bestes gab und sicherstellte, dass sein einheimischer Nachfolger bestmöglich eingeführt werden konnte.
Was fasziniert dich besonders an der Arbeit für World Vision?
World Vision ist eine weltweite Organisation, die sich bewusst für das Wohl der Kinder einsetzt und den Draht zur Bevölkerung und Regierungsstellen aktiv fördert. World Vision hat sich für hohe Projektstandards verpflichtet und ist bereit sich einem steten Wandel zu unterstellen. Die Arbeit als Projektverantwortlicher bringt mich immer wieder in den direkten Kontakt mit der Bevölkerung und den Paten. Gemeinsam Lösungen zu finden ist eine sehr schöne Aufgabe.