Stellen Sie sich vor, Ihre Kinder laufen jeden Tag kilometerlang mit einem schweren Wassertank auf dem Kopf durch unwegsames Gelände. Im Gebüsch neben dem Weg lauern Schlangen und am Fluss die Krokodile. Für Akoy (12), Geielh und Acha (beide 14) war das bis vor kurzem die bittere Realität in ihrem südsudanesischen Dorf. Noch dazu machte das Wasser, das die drei Mädchen so mühsam aus dem schlammigen Fluss schöpften, alle krank. Kinder und alte Menschen litten an Durchfall und immer wieder starben Menschen.
Alle 10 Sekunden verschafft World Vision einem
Menschen Zugang zu sauberem Wasser.
Ohne Brunnen keine Kindheit
Der tägliche Marsch zum Wasserholen raubt vor allem den Mädchen Kindheit und Zukunft. Denn sobald sie halbwegs alt genug für die schweren Lasten sind, müssen sie die Schule abbrechen und mithelfen. Ein Brunnen gibt ihnen wieder eine Zukunft: Sauberes Wasser, ein sicheres Leben, gesunde Familien und endlich Zeit für die Schule.
Trinkwasser für den Südsudan
Lachend spritzt sich die zwölfjährige Akoy frisches Wasser vom Wasserhahn ins Gesicht. Nie mehr lange gefährliche Fussmärsche zum Fluss, denn jetzt gibt es sauberes Wasser direkt im Lager in Melut! Akoy freut sich darauf, immer genug trinken zu können. Und vielleicht kann sie bald wieder in die Schule gehen.
Akoy und ihre Familie mussten vor drei Jahren vor den Gewaltausbrüchen in ihrer Heimat fliehen und suchten Zuflucht in einem Lager. 28‘000 Menschen hatten sich hierher gerettet. Das Kinderhilfswerk World Vision stellte als erstes einen riesigen Wassertank mit 20‘000 Litern aufbereitetem Wasser auf. An 12 Wasserhähnen kann die Bevölkerung jetzt Wasser holen. Schon am ersten Tag kamen 3'000 Menschen – sichtlich glücklich, endlich sauberes Wasser so nahe bei ihren Unterkünften zu haben.
In den folgenden Monaten hat unsere Hilfsorganisation ein permanentes Wassersystem und ein Wasserauffangbecken eingerichtet. Eine neue Wasseraufbereitungsanlage für die Flüchtlinge entlastet das Wassersystem in der nahegelegenen Stadt und trägt so zur Minderung von Konflikten zwischen Einheimischen und Neuankömmlingen bei.
Weltweit fehlt es an Trinkwasser
Weltweit haben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) 844 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in Gebieten, die mindestens einen Monat pro Jahr von Wasserknappheit betroffen sind. Das hat weitreichende Folgen: Immer noch sterben täglich rund 1000 Kinder unter 5 Jahren an den Folgen von Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden. Die Menschen leiden sehr unter dieser Situation und brauchen Hilfe.
Was wir schon erreicht haben
Das Kinderhilfswerk World Vision hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 allen Bewohnern in den Projektgebieten Zugang zu sauberem Wasser zu verschaffen. Im vergangenen Jahr konnten wir 3,2 Millionen Menschen mit Wasserprojekten erreichen. Umgerechnet heisst das, dass alle 10 Sekunden eine weitere Person mit sauberem Wasser versorgt worden ist.
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