Weltaidstag: Ist die Krankheit besiegt?

25. November 2012

Im Jahr 2011 haben sich 2.5 Millionen Menschen neu mit HIV infiziert, das sind 40 Prozent weniger als noch vor sechs Jahren. Auch die Anzahl der Todesopfer ist seit 2005 um einen Viertel gesunken. Die Gründe sind zum einen Präventionsbotschaften, die besonders in Afrika flächendeckend kommuniziert werden und zum anderen der Zugang zu Medikamenten, der heute für zwanzigmal mehr Betroffene besteht als 2003. Werden nämlich antiretrovirale (ARV-) Medikamente langfristig korrekt eingenommen, so haben HIV-positive Menschen heute gute Chancen, genauso alt zu werden wie HIV-negative.

Mit Vorsicht zu geniessen
Die guten Nachrichten bergen allerdings auch ein Risiko: Die Weltöffentlichkeit nimmt die HIV- und Aids-Epidemie nicht mehr als solche wahr, und die Thematik verschwindet vielerorts langsam von der Agenda. Dabei leben heute rund 34 Millionen HIV-positive Menschen. Und obwohl heute acht Millionen der Betroffenen Zugang zu den für sie lebensnotwendigen ARV-Medikamenten haben, so ist das doch erst die Hälfte der 15 Millionen, die derzeit dringend auf Behandlung angewiesen sind. Damit wurde das Ziel der UNO, bis 2010 universellen Zugang zu ARV-Medikamenten zu schaffen bei weitem verfehlt.

Es besteht nach wie vor Handlungsbedarf
Mit 72 Prozent aller Ansteckungen und Todesfälle ist der afrikanische Kontinent weiterhin am stärksten von HIV und Aids betroffen. Jede zwanzigste erwachsene Person in Afrika südlich der Sahara trägt das Virus in sich. Doch in den meisten afrikanischen Ländern sind die Zahlen der Neuansteckungen rückläufig. Nicht zuletzt, da HIV und Aids vielerorts bereits auf Primarstufe zum Schulstoff gehört und sich auf lokaler Ebene Gruppen etabliert haben, die Tabus und Stigmata entgegen treten. Sie unterstützen Betroffene und sprechen offen über den Weg und die Folgen einer Ansteckung.

Im Osten auf dem Vormarsch
Doch während in Afrika die Zahl der Todesfälle und neu Infizierten sinkt, ist sie in den letzten Jahren in osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern deutlich gestiegen. Dort lebt mittlerweile jede hundertste erwachsene Person mit dem Virus. Und während vor zehn Jahren noch 15‘000 Menschen an Aids starben, sind es heute jährlich 90‘000. Wichtige Gründe für die erschreckende Tendenz sind die durch Armut und Ausbeutung bedingte hohe Zahl an Frauen, die sich zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr gezwungen sieht, eine steigende Anzahl von Drogen Injizierenden und der mangelnde Zugang zu ARV-Medikamenten.

Eine Initiative, die Hoffnung schenkt
Mit seiner „Initiative Hoffnung“ setzt sich World Vision auf breiter Front im Kampf gegen HIV und Aids ein und fokussiert dabei unter anderem den flächendeckenden Zugang zu HIV-Tests und ARV-Medikamenten für Neugeborene. Denn diese sind heute gerade einmal für drei von zehn Kindern zugänglich und jedes zweite HIV-positive Kleinkind stirbt, ohne dass das Virus überhaupt bemerkt wurde.



Diesen Beitrag teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Verwandte Artikel

Guatemala: Eine Mutter hält ihr Kleinkind, das in die Kamera lächelt.

16. August 2024

10 Fak­ten, wie Ge­sund­heit die Zu­kunft von Kin­dern be­ein­flusst

Regierungen und Privatpersonen geben jedes Jahr Milliarden von Dollar für die Gesundheit aus. Gesundheit ist die Grundlage für den Lebensunterhalt und das Wohlergehen der Menschen und für die Volkswirtschaften der Länder. Hier sind 10 Fakten, wie die Gesundheit die Fähigkeit von Kindern beeinflusst, zu lernen, zu wachsen und den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.


16. Juni 2024

Kind­heits­ret­ter Jah­res­rück­blick 2023

Im Jahr 2023 haben zahllose Kinder Unvorstellbares durchgemacht. An den gefährlichsten Orten der Welt haben wir gemeinsam mit Spenderinnen und Spendern Kindern geholfen zu überleben, gesund zu werden und eine Zukunft aufzubauen.


12. April 2024

In ei­ne Hun­ger­kri­se hin­ein­ge­bo­ren: An­ge­li­cas Ge­schich­te

Dass Babys zu früh auf die Welt kommen und darum ringen, an Gewicht zuzulegen, ist nichts Ungewöhnliches. Babys, die in eine wachsende Hungerkrise hineingeboren werden, müssen erst recht ums Überleben kämpfen.


20. März 2024

Sam­bia: Smar­te Mut­ter­schaft in Ak­ti­on

«Ich möchte, dass die Menschen in unserer Region Gesundheitsprobleme verstehen, vor allem die Männer, damit sie ihren Frauen richtig helfen können, wenn sie schwanger sind», sagt die Mütterbegleiterin Sinai.

WIR SIND FÜR SIE DA:

Kinderhilfswerk
WORLD VISION
World Vision Schweiz und Liechtenstein
Kriesbachstrasse 30
8600 Dübendorf

info@worldvision.ch

Telefonzeiten:
Mo. – Fr.:
09:00-12:00, 13:00-16:00

T +41 44 510 15 15

 

Zertifizierungen

Wir sind mehrfach anerkannt durch nationale und internationale Gütesiegel.

World Vision ist die Sicherheit und Privatsphäre der Kinder in unseren Patenschafts-Programmen ein grosses Anliegen. [ ]

Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass eines dieser Kinder gefährdet ist, geben Sie uns bitte umgehend Bescheid: Rufen Sie uns an unter +41 44 510 15 93 oder schicken Sie uns ein E-Mail an protection@worldvision.ch.

Verantwortungsvolle Kommunikation

Wir verpflichten uns gemäss dem Manifest von AllianceSud für eine verantwortungsvolle Kommunikation über unsere Projektarbeit. 

Newsletter abonnieren

instagram

 

 

 

 

ALLGEMEINE SPENDEN    PostFinance: IBAN CH12 0900 0000 8000 0093 1

World Vision Schweiz und Liechtenstein ist eine gemeinnützige und somit steuerbefreite Organisation. CHE-333.958.696

World Vision verwendet Cookies, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern.
Mit der weiteren Nutzung von worldvision.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzbestimmungen