Text: Richard Miller und Elissa Webster, World Vision International
Es ist erstaunlich, dass wir immer noch über dieses Thema sprechen müssen. Doch trotz der Fortschritte in den letzten Jahrzehnten sind viele Mädchen und Frauen nach wie vor mit Diskriminierung und Benachteiligung – oder sogar mit offener Feindseligkeit oder Gewalt – konfrontiert, nur weil sie weiblich sind.
Nach Angaben der UNO verdienen Frauen im weltweiten Durchschnitt immer noch 20% weniger als Männer, und im Jahr 2021 waren nur 25% aller nationalen Parlamentarier weiblich – ein langsamer Anstieg von 11,3% seit dem Jahr 1995. Hinzu kommt, dass 35% der Frauen weltweit körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch einen Intimpartner oder eine andere Person erfahren haben.
Das ist nicht in Ordnung, und wir freuen uns über Bewegungen auf der ganzen Welt, die Massnahmen ergreifen und sich lautstark für Frauen einsetzen. Es ist so wichtig, die erschreckenden Statistiken und die Geschichten hinter der Benachteilligung zu ändern. Darum ist die Förderung und Stärkung von Frauen ein wesentliches Element unserer langfristigen, durch Patenschaften finanzierten Entwicklungsprojekte.
Was bedeutet ‹Frauenförderung› wirklich? Frauen zu fördern bedeutet, ihnen Entscheidungsbefugnis zu geben, eine Plattform, um ihre Ideen mitzuteilen und Veränderungen herbeizuführen, Zugang zu Möglichkeiten und Ressourcen zu geben, um Kontrolle über ihr eigenes Leben innerhalb und ausserhalb ihres Hauses zu haben.
Eine von World Vision Albanien durchgeführte Studie zeigt fünf Wege auf, wie gezielte Förderung das Leben von Frauen verbessert – und auch ihren Kindern und ihrer Gemeinschaft auf praktische und wirkungsvolle Weise zugutekommt.
Wenn einem die persönliche Freiheit, die Entscheidungsfreiheit oder die Mittel zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse verwehrt werden, beeinträchtigt dies die psychische Gesundheit und kann zu Hoffnungslosigkeit, Apathie, Wut und sogar Depressionen führen. Auf der anderen Seite führt eine grössere Autonomie – also die Möglichkeit, selbst Entscheidungen zu treffen – und der Zugang zu den lebensnotwendigen Dingen wie gesunde und nahrhafte Lebensmittel, medizinische Versorgung und eine sichere Unterkunft zu einer besseren psychischen Gesundheit.
US-amerikanische Studien zeigen, dass bereits eine sechsmonatige Belastung durch eine mütterliche Depression zu negativen Veränderungen der Gefühlswelt und im Verhalten von Säuglingen und Kleinkindern führen kann. Und umgekehrt, dass eine dreimonatige Verbesserung der mütterlichen Depression zu einer deutlichen Verringerung von Ängsten, störendem Verhalten und Depressionen bei Kindern führt.
Gestärkte Frauen sind psychisch gesünder und widerstandsfähiger – und sie sind eher in der Lage, ein positives Vorbild zu sein und die psychische Widerstandsfähigkeit ihrer Kinder zu fördern. Deshalb sind psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung so wichtig – und deshalb sind sie in vielen Gemeinden in unsere langfristigen Entwicklungsprojekte sowie in unsere Nothilfeprogramme integriert.
Elternschaft ist kein Zuckerschlecken. Kinder so zu erziehen, dass sie in einer unberechenbaren und unsicheren Welt geschützt und glücklich sind, kann für die psychische Gesundheit der Eltern sehr belastend sein.
Für Safaa war es nicht leicht, ihre Kinder Aya und Khalil, 13 und 5 Jahre alt, in ihrer Heimatstadt im Libanon aufzuziehen. Eine anhaltende Finanzkrise machte es sehr schwierig, Essen auf den Tisch zu bringen. Als die Covid-19-Pandemie ausbrach und eine Explosion in Beirut die Wirtschaft weiter lahmlegte, wurde die Lage noch schlimmer.
Dann verlor ihr Mann, ein Polizist, seine Arbeit.
Die Mädchen in ihrer Heimatstadt heirateten oft jung und brachen die Schule ab. Sie selbst war eine von ihnen gewesen. Die Zahl der Kinderheiraten nahm zu, und die Belastung für Eltern wie sie wuchs.
Jahrelang hatte sie sich geschworen, ihre Kinder niemals zu verheiraten. Sie wollte unbedingt, dass ihre Töchter die Schule abschliessen und ihre eigenen Entscheidungen treffen können.
«Ich habe es selbst erlebt, ich weiss, dass eine frühe Heirat das Ende des Traums eines jeden Mädchens bedeutet, auf seine Ziele hinzuarbeiten – besonders hier», sagt Safaa.
Aber als das Leben immer härter wurde, war sie am Ende ihrer Kräfte angelangt. Zum ersten Mal erwog sie, ihre Tochter Aya zu verheiraten. Da sie nicht mehr in der Lage war, das Schulgeld zu bezahlen, musste sie die herzzerreissende Entscheidung treffen, ihre Kinder von der Schule zu nehmen.
Glücklicherweise konnten sie und ihr Mann die beiden Kinder in der von World Vision renovierten öffentlichen Schule anmelden.
«Meine Tochter und mein Sohn sind als Patenkinder bei World Vision registriert, und die Hilfe und die Lebensmittelpakete, die wir erhalten, sind wirklich lebensrettend», erklärt Safaa.
Safaa erhielt auch Unterstützung bei der Bewältigung ihrer neuen Herausforderungen. Sie nahm an Sitzungen zur psychosozialen Gesundheit teil, die ihre Widerstandsfähigkeit stärkten und dafür sorgten, dass sie geistig und körperlich gesund war, um für ihre Kinder gut sorgen zu können.
Sie bemüht sich nun, in ihrer Tochter einen Hunger nach Bildung zu wecken – und die Kultur ihrer Heimatstadt zu verändern.
«Ich hatte nicht die Möglichkeit, die Schule abzuschliessen und eine Ausbildung zu machen. Aber das wird bei meiner Tochter nicht so sein.»
Es versteht sich von selbst, dass eine gute Gesundheit entscheidend für die Lebensqualität ist. Ohne richtige Ernährung, gute Hygiene, sauberes Wasser und Zugang zu medizinischer Versorgung ist das Leben für Kinder hart und gefährlich.
1,7 Milliarden Menschen auf der Welt – vor allem in Asien und Subsahara-Afrika – haben immer noch keinen Zugang zu angemessenen Toiletten, und durch Wasser übertragene Krankheiten fordern jedes Jahr Millionen von Menschenleben. Selbst in Industrieländern wie dem Vereinigten Königreich haben Frauen teilweise einen weniger guten Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung als Männer. Sie haben es aufgrund von Klischees und Stigmatisierung oft schwer, eine genaue Diagnose zu erhalten – insbesondere im Bereich der psychischen Gesundheit.
Doch gesunde Mütter ziehen gesunde Kinder gross. Mütter, die Zugang zu den Grundlagen für ein gesundes Leben haben – ausgewogenes Essen, sauberes Trinkwasser, angemessene sanitäre Einrichtungen – geben diese Ressourcen an ihre Kinder weiter. Das Zusammenspiel einer guten Ernährung, eines stärkeren Immunsystems, weniger Krankheitstage und damit weniger Schulabsenzen, und des Zugangs zu medizinischer Versorgung sind lebensverändernd. In unseren durch Patenschaften finanzierten Entwicklungsprojekten arbeiten wir mit Eltern und Gemeinden zusammen, um die Voraussetzungen für eine gute Gesundheit zu schaffen.
Beatrice ist eine Mutter in Kenia, die sich liebevoll ihren Kindern Cornelius und Bethuel widmet.
Mehr als alles andere wünschte sie sich, dass ihre Kinder gesund und glücklich aufwachsen. Aber ihre Aufgabe wurde durch den Mangel an sauberem Trinkwasser in ihrer Gemeinde und den Kampf um abwechslungsreiche, nahrhafte Mahlzeiten erheblich erschwert.
Der Schutz der Gesundheit ihrer Kinder hatte für sie oberste Priorität. Als sich die Möglichkeit bot, neue, innovative Anbaumethoden zu erlernen und ihre Ernteerträge zu steigern, ergriff Beatrice diese Chance mit beiden Händen.
World Vision unterstützte sie ausserdem mit einer Wasserrückhaltungsanlage, und ihr grosszügiger Nachbar bot ihr ein Stück Land für die Installation an. Zum ersten Mal hatte sie sicheren Zugang zu Wasser für ihre Farm. Ihre Ernten stiegen, und ihre Kinder waren gesund und glücklich.
«Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Jetzt habe ich leichten Zugang zu Wasser für die Bewässerung, und meine Farm gedeiht», freut sich Beatrice.
Beatrice arbeitet nun daran, andere Frauen in ihrer Gegend zu befähigen, ihren Kindern ebenfalls zu helfen. Jede Woche schult sie die Mitglieder ihrer Frauengruppe in Bomet in Landwirtschaftstechniken und verändert damit das Leben in der Region.
Sie gibt den Frauen in ihrem Umfeld nicht nur mehr Selbstvertrauen, sondern bricht auch mit alten Denkmustern. Die Männer und Ältesten in ihrem Dorf loben sie für die grossartige Arbeit, die sie leistet. Ihr nächstes Ziel ist es, sich der Jugend in der Region zuzuwenden, um ihr Wissen weiterzugeben und der nächsten Generation eine gute Zukunft zu ermöglichen.
Während viele Länder die Gleichstellung von Jungen und Mädchen im Bildungswesen erreicht haben, besteht in einigen Teilen der Welt nach wie vor ein hartnäckiges Bildungsgefälle.
Der Bildungsstand von Frauen ist eng mit dem Wohlergehen ihrer Kinder verknüpft: Studien zeigen, dass die Kinder einer Frau, die lesen gelernt hat, mit grösserer Wahrscheinlichkeit gut ernährt sind und ein besseres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen haben. Sie gehen auch eher zur Schule, und jedes zusätzliche Jahr Bildung erhöht die Chance auf ein besseres Einkommen sowie auf psychische und körperliche Gesundheit.
Bildung ist natürlich auch für die Frauen selbst von Vorteil. Gebildete Frauen halten häusliche Gewalt eher für falsch, haben besseren Zugang zu rechtlicher Hilfe und Unterstützung, treffen mehr Entscheidungen im Haushalt und haben mehr Kontrolle über das Haushaltsvermögen. Überall auf der Welt verhelfen unsere durch Patenschaften finanzierten Entwicklungsprojekte der nächsten Generation – Mädchen und Buben – zu Schulbildung und damit zu der Möglichkeit, ihr Leben und ihr Umfeld besser zu gestalten.
Monowara erklärt, wie absolut wichtig es für ihre Familie ist, dass ihre Tochter Fahema ins Patenschaftsprogramm eines unserer Entwicklungsprojekte in Bangladesch aufgenommen worden ist. Ihr Mann hat eine Hirnverletzung erlitten und ist arbeitsunfähig. Die Familie hat Mühe, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen.
«Meine Kinder fragen nach Essen. Ich kann es mir nicht leisten. Wenn ich es schaffe, eine Mahlzeit zuzubereiten, schaffe ich die nächste nicht mehr. Im Moment ernährt sich die Familie nur von Eiern, kleinen Fischen und etwas grünem Gemüse.»
Hauptursache von Monowaras täglichem Kampf ist der Mangel an Bildung. Sie hatte nie die Möglichkeit, zur Schule zu gehen – aber sie hofft, dass das Leben ihrer Tochter Fahema (5) anders verläuft.
Als sie erfuhr, dass Fahema ins Patenschaftsprogramm aufgenommen wurde, musste Monowara einfach ihre Freude zeigen. Sie bat ihre Tochter Sultana (10), Fahemas Kindernummer für alle sichtbar an die Wand zu schreiben.
«Ich kann nicht lesen», sagt Monowara. «Ich kann nicht schreiben, aber ich musste diese Nummer an der Wand sehen. Sie wird mein Leben verändern. Diese Zahl ist ein Zeichen des Glücks für mich.»
Sie freut sich für ihre Tochter. «Sie wird zur Schule gehen. Sie wird studieren.» Eines Tages, so hofft sie, «wird sie die Familie unterstützen. Alles wird gut werden.»
Mädchen sind in unverhältnismässig hohem Masse von einigen der grössten Ungerechtigkeiten der Welt betroffen – Praktiken wie Menschenhandel, Kinderheirat und Kinderarbeit. Frauen und Mädchen machen 65% aller Opfer von Menschenhandel aus, und weltweit ist eines von drei entdeckten Opfern ein Kind. Kinder werden zunehmend zur Zielscheibe. Sie werden ihren Verwandten gewaltsam entrissen oder ausgetrickst und landen in der Zwangsarbeit oder Prostitution, insbesondere in Regionen, die von Armut oder Konflikten betroffen sind. Gleichzeitig sind kulturelle Praktiken wie Frühverheiratung und weibliche Genitalverstümmelung in vielen Teilen der Welt immer noch weit verbreitet.
Frauen stehen bei der Bekämpfung vieler dieser Probleme an vorderster Front. Sie haben oft mehr direkten Kontakt zu Kindern und erkennen leichter Anzeichen von Not oder Missbrauch. Starke Frauen spielen auch eine Schlüsselrolle bei der Aufklärung über den Wert des Kinderschutzes und die Gefahren des Missbrauchs – und Frauen setzen sich auch für politische und soziale Veränderungen zum Schutz ihrer Familien ein. Deshalb arbeiten wir mit Müttern, Lehrpersonen und anderen wichtigen Führungspersönlichkeiten in den Gemeinden zusammen, um Gefahren für Kinder zu erkennen und schützende Netzwerke zu bilden, damit die Gemeinden für Kinder sicherer werden.
Das Leben vieler Menschen hat sich durch die Covid-19-Pandemie verändert, aber Grace' Leben wird nie mehr dasselbe sein: Sie ist jetzt Teenager-Mutter.
Wie für viele junge Frauen aus ländlichen Gebieten und sehr armen Haushalten bedeuteten sieben Monate Schulausfall in Malawi so viel mehr als nur die Umstellung auf Hausunterricht oder eine vorübergehende Unterbrechung von Graces Schulzeit. Es bedeutete, dass sie von dem schützenden Netz von Lehrpersonen und anderen Führungspersönlichkeiten der Gemeinschaft abgeschnitten war, die bemerken könnten, wenn etwas nicht in Ordnung war. Das bedeutete, dass sie mit jedem Tag mehr und mehr zurück fiel, bis der Rückstand einfach zu gross war.
«Die Schule war geschlossen, und ich hatte nichts anderes zu tun», sagt Grace. «Eine Beziehung mit einem Jungen zu haben, schien eine gute Idee zu sein.»
Im Alter von nur 15 Jahren wurde Grace von einem Jungen schwanger, der selbst noch zur High School ging.
«Covid-19 war für diese Kinder nicht einfach», erklärt Alinafe Ng'anjo, eine freiwillige Mitarbeiterin des World Vision-Entwicklungsprojekts in Graces Gemeinde. «Viele von ihnen haben entweder die Schule abgebrochen oder wurden schwanger. Einige brauchten Geld für Lebensmittel, das ihnen ihr Freund gelegentlich gab. Die Heirat bedeutete für einige eine Flucht.»
Gemäss der lokalen Gepflogenheiten wurden sie verheiratet, und Grace verliess ihr Zuhause und zog zu ihrem neuen Mann. Sie brachte ein kleines Mädchen zur Welt, Doreen.
Aber das war nicht das Ende von Grace' Geschichte.
Diese änderte sich, als sie sich dem Entwicklungsprojekt anschloss. Alinafe suchte bewusst nach Mädchen, die während der Pandemie geheiratet und Kinder bekommen hatten.
Doreen war jetzt 15 Monate alt, und Grace wusste, dass sie für beide ein besseres Leben wollte.
«Ich habe immer wieder geträumt, dass ich wieder in die Schule gehe», sagt Grace. «Ich habe meinen Eltern von meinem Wunsch erklärt, wieder zur Schule zu gehen, vor allem jetzt, da mein Baby selbstständiger ist.»
Im Rahmen des Entwicklungsprojekts konnte Alinafe Grace helfen, ihre minderjährig geschlossene Ehe auflösen zu lassen und sich wieder in der Schule einzuschreiben.
Es war nicht leicht, ihre Schulkarriere wieder in Gang zu bringen, aber ihre Tochter ist die einzige Motivation, die Grace braucht.
«Ich bin die Einzige in der ganzen Schule, die so früh ein Kind bekommen hat», sagt sie. «Einige der Mädchen lachen mich aus, während andere mich ermutigen. Die Lehrer und Lehrerinnen haben mich willkommen geheissen. Diejenigen, die lachen, sind mir egal – nur ich kenne die Träume, die ich für meine Zukunft habe.»
Die Bedeutung von Resilienz (Widerstandskraft) für eine gute psychische Gesundheit rückt immer stärker ins allgemeine Bewusstsein. Frauen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, dass ihre Kinder ein starkes Selbstvertrauen entwickeln. Selbstvertrauen hilft, Rückschläge zu überwinden und Fortschritte auf dem Weg zu einem Ziel zu machen.
Untersuchungen zeigen, dass Mütter, die über ein zufriedenstellendes psychisches Wohlbefinden verfügen, eher Kinder mit einem positiven Selbstwertgefühl, einer besseren Einstellung zum Lernen und einer höheren Resilienz haben. Die Widerstandsfähigkeit der Kinder wird auch durch die Einstellung der Frauen zur Geschlechterfrage beeinflusst – Mütter mit sexistischen Einstellungen, die Männer höher werten als Frauen, haben eher Kinder mit geringerer Widerstandsfähigkeit. Die Arbeit mit lokalen Gemeinschaften zum Aufbau gesunder sozialer Normen, die Frauen und Männer als gleichwertig ansehen, ist ein grundlegender Weg, wie unsere Entwicklungsprojekte Kindern helfen, einen gesunden Verstand, Körper und Geist zu entwickeln, damit sie für sich selbst und ihre Gemeinschaft langfristigen Erfolg erzielen können.
«Meine Tochter ist alles für mich. Sie gibt mir Kraft. Sie motiviert mich, weiterzumachen.»
Heidy Garcia, 24 Jahre alt, hatte einen Grossteil ihres Lebens mit Problemen zu kämpfen. Als Teenager hatte sie eine turbulente Beziehung zu ihrer Mutter und wurde von ihrer Familie aus dem Haus geworfen. «Immer wieder dachte ich wegen meiner Probleme an Selbstmord», sagt sie.
Als sie im Alter von 20 Jahren erfuhr, dass sie schwanger war, war sie fest entschlossen, alles anders zu machen. Sie wollte eine selbstbewusste Tochter grossziehen, die ihren eigenen Wert kennt.
Aber es war schwierig, ihrem Kind diese Lektionen zu vermitteln, wenn sie als junge Frau selbst nie wirklich ihren eigenen Wert kennengelernt hatte.
Die Dinge begannen sich zu ändern, als Moderatoren vom World Vision Youth Ready-Programm in ihre Klasse kamen und ihr Unterstützung in den Bereichen Bildung, Unternehmertum und Beschäftigung anboten. Heidy hatte sich schon immer für ein eigenes Cateringgeschäft interessiert. «Als sie von Unternehmertum sprachen, war ich begeistert.»
Während des Programms erwarb sie nicht nur praktische Fertigkeiten – sie lernte auch etwas über sich selbst und wie man selbstbewusst mit anderen umgeht. Sie entwickelte ihre Fähigkeiten und ihre Persönlichkeit so schnell, dass sie viel früher als gedacht ihr eigenes Kleinunternehmen gründete.
«Mit dem Youth Ready-Programm haben sie mir geholfen, meine Träume wahr zu machen», sagt sie.
Jetzt sehen andere junge Menschen ihren Erfolg und kommen zu ihr, um sie zu fragen, wie sie ihr eigenes Unternehmen gründen könnten. Sie ermutigt sie, Menschen zu finden, die an ihre Träume glauben und ihnen helfen – und dann das Vertrauen in sich selbst zu haben, ein Risiko einzugehen und daran zu glauben, dass sie erfolgreich sein können.
«Wie ich immer sage: Gelegenheiten gibt es nur einmal. Wenn sich also eine Gelegenheit bietet, muss man sie nutzen.»
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Überall auf der Welt setzen sich unsere Mitarbeitenden in den durch Patenschaften finanzierten Entwicklungsprojekten gemeinsam mit lokalen Gemeinschaften, Regierungen und religiösen Führungspersönlichkeiten für Frauen und Mädchen ein, um Barrieren zu überwinden und Veränderungen in ihren Gemeinden zu bewirken. Schliessen Sie sich uns an?