Alle Mütter wünschen ihren Kindern eine gute Zukunft. Finanzielle Ersparnisse helfen dabei.
Text: Aimée Pearce, Eva Mangl, World Vision
So oder so ähnlich erleben es viele Menschen. Gut, wenn man auch ein bisschen Geld gespart hat, um für Unvorhergesehenes gerüstet zu sein. Für Millionen Menschen sieht die Welt jedoch anders aus. Sie kämpfen Tag für Tag, um ihre Familien durchzubringen – ein Konto oder gar Ersparnisse scheinen ausser Reichweite zu sein.
Zu wenig Einkommen ist nur die eine Seite der Medaille. Wichtig ist, was vom Einkommen übrigbleibt. Und hier kommen simple Finanzdienstleistungen ins Spiel. Eine Bank, ein Konto zu haben ist gemäss Schätzungen der Weltbank für 1.7 Mrd. Menschen unmöglich. Umso wichtiger also, auf lokaler Ebene vor allem die Mütter zu stärken. Sie sind es, die durch kleine Sparbeträge die Zukunft ihrer Kinder stark beeinflussen.
In den Projekten zur Stärkung der Einkommenssicherheit lädt World Vision Mütter ein, an Schulungen über grundlegende Finanzthemen mitzumachen. Wir unterstützen Gemeinschaften auch dabei, Spargruppen zu gründen – eine einfache, aber bewährte Form, ohne Bank Kapital aufzubauen und bei Bedarf auch etwas grössere Geldbeträge leihen zu können. Frauen haben das Potenzial, mit ein wenig Unterstützung ihren Kindern eine deutlich bessere Zukunft zu bieten.
Was machen Mütter mit ihrem Ersparen? Zum Beispiel das:
Das Darlehen einer Spargruppe ermöglicht Frauen z.B. kleine Betriebe zu gründen. Ein Essensstand, eine kleine Schneiderei, Tiere züchten – all diese Aktivitäten können zusätzliches Einkommen generieren, das die Familie braucht, um vorwärtszukommen.
Angefangen hat es mit ein paar Ziegen. Dank der Milchkuh konnte die Familie von Moses (19 Jahre, links) in Malawi so viel Einkommen erwirtschaften, dass das Geld für Moses’ Schulbildung reichte. Er wird nun an die Universität gehen und Medizin studieren.
Viele Familien ohne regelmässiges Einkommen leben von dem, was ihre eigene Landwirtschaft an Ernte abwirft. Dies ist jedoch stark vom Wetter und anderen äusseren Faktoren abhängig und daher besteht immer die Gefahr, dass Zeiten des Hungers bevorstehen. Wenn Mütter wissen, wie sie Geld sparen, kommen sie auch durch dürre Zeiten und können Lebensmittel kaufen, damit ihre Kinder jeden Tag nahrhaftes Essen bekommen. Das reduziert Mangelernährung und Krankheiten und hat einen viel grösseren Effekt als nur satt zu sein. Gesunde Kinder gehen zur Schule, lernen effektiver und haben dadurch viel bessere Chancen für ihre Zukunft.
In Omugo, Uganda, unterstützt World Vision Flüchtlingsfamilien und ihre Gastgemeinden dabei, sich selbst zu helfen. Die Menschen bauen Gemüse an und verkaufen Überschüsse, die sie nicht für ihre eigene Ernährung brauchen.
Hier geht es um dringendste Verbesserungen, wie z.B. ein löchriges Dach, kein Wasseranschluss oder keine Toiletten. Sind solche Basis-Ausstattungen erst einmal gewährleistet, verbessert das die Sicherheit und Gesundheit von Kindern bereits enorm. Tatsächlich dienen Wellblechdächer als Indikator, um Lebensbedingungen zu messen. Ein dichtes Dach über dem Kopf ist eben eines der wesentlichsten Dinge.
Sambia: Dank der Spargruppe konnte sich Janes Familie die Renovierung ihres strohgedeckten Hauses leisten. Nun haben sie sechs Zimmer und ein solides Dach, das der Familie Schutz bietet.
Wenn die Eltern kein Geld haben, um für die Ausbildungskosten ihrer Kinder zu bezahlen, brechen viele Kinder die Schule ab. Die Folgen sind oft Kinderarbeit, frühe Verheiratung und folglich auch schlechte Berufschancen als Erwachsene. So geht der Kreislauf der Armut weiter. Bildung kann den Kreislauf jedoch durchbrechen! Investieren Mütter gespartes Geld in Schulbildung, sieht die berufliche Zukunft für ihre Kinder viel rosiger aus.
Malawi: Bleyani (11) kann dank des World Vision-Patenschaftsprogramms unbeschwert die Schule besuchen. Sein Dorf profitiert massiv von den neuen Landwirtschafts- und Bewässerungstechniken und somit ist es für seine Eltern kein Problem, ihn zur Schule gehen zu lassen.
Leben in Armut bedeutet ein Leben ohne Sicherheitsnetz. Ohne Ersparnisse führen Krankheit oder Tod eines Familienmitglieds, Naturkatastrophen oder eine schlechte Ernte oft zur Krise, und Kinder sind allerlei Risiken ausgesetzt. Wenn Mütter jedoch Geld zur Seite legen, gehen sie in Extremsituationen gelassener um, da sie ein finanzielles Polster haben. Diese Absicherung gibt Familien Zeit, sich mit der veränderten Situation zu arrangieren und sich neu zu orientieren, ohne ihre Grundbedürfnisse zurückschrauben zu müssen.
Gespartes Geld bietet Sicherheit im Ernstfall.
Patenschaftsprogramme befähigen Mütter – die Kinder profitieren davon. Unterstützen Sie uns dabei?