Essen und Schutz: In Armeniens erhalten sehr arme Familien wichtige Lebensmittelpakete und Hygienesets zum Schutz vor COVID-19.
Text: World Vision Schweiz
Die Corona-Pandemie hat Europa fest im Griff. Mehr als 10 Millionen COVID-19-Infektionen hat das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) inzwischen gemeldet. In zwei Ländern Europas ist World Vision Schweiz aktiv: Armenien und Georgien. In beiden Ländern ist die Armut gross und sind die Corona-Zahlen alarmierend. Gerade für Kinder wird die Lage zunehmend ernst.
Mit knapp 40'000 Infizierten und 595 Toten pro eine Million Einwohner hat Armenien die höchsten Fallzahlen in der Kaukasus-Region. Das Erdbeben von 1988, Massaker und Konflikte sowie Kriege wie aktuell mit Aserbaidschan um Bergkarabach haben das Land zutiefst erschüttert. Jedes dritte Kind lebt in Armut. Die Arbeitslosenquote ist mit 18 Prozent extrem hoch. Zum Vergleich: In der Schweiz liegt sie bei 3,2 und im EU-Durchschnitt bei 7,5 Prozent. Georgien steht mit offiziell 12 Prozent nur unwesentlich besser da. Und: Rund 19 Prozent der Haushalte im Entwicklungsprojekt Imereti gelten hier als besonders arm.
Nothilfe ist und bleibt wichtig, auch in der Corona-Pandemie. Das heisst: Notunterkünfte, Essen und die Möglichkeit, ein eigenes Einkommen zu generieren. World Vision verteilt Lebensmittelpakete und Gutscheine an besonders gefährdete Familien, in Georgien erhalten 100 Familien Unterstützung bei der Bewirtschaftung ihrer Felder.
Gegen Not und Pandemie: Mitarbeiterinnen von World Vision verteilen Lebensmittel und Hygienesets in Georgien.
Um Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen, muss Bildung möglich sein, auch wenn in der Pandemie Schulen geschlossen sind. World Vision sichert ihnen den Internetzugang und damit Zugang zu Bildungsplattformen. Auch Psychologinnen und Sozialarbeiter sind bei Bedarf online erreichbar, um Kindern in der Krise zur Seite zu stehen.
Im Fokus der COVID-19-Hilfsaktion steht Prävention: Hygienesets mit Seifen und Masken für Familien und Kindergärten gehören ebenso dazu wie Informationen über soziale Medien und mit lokalen Glaubensführern, um viele Menschen anzusprechen. In Armenien wie Georgien trifft die Pandemie auf ein in weiten Teilen geschwächtes Gesundheitssystem. Um mit dem Virus und seinen Folgen fertig zu werden, bietet World Vision Online-Schulungen zu COVID-19 an und verteilt medizinisches Material wie Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und Thermometer. Alle Massnahmen sollen helfen, mit COVID-19 umzugehen und auch die indirekten Folgen einzudämmen. Langfristig geht es um ein Ziel: den Wiederaufbau einer von Konflikten und Krisen erschütterten Region.
Jedes dritte Kind in Armenien ist arm. In Kapan hilft World Vision mit Nahrungssicherung und Schutzmitteln vor COVID-19.