In Malawi, wo für 15 von 28 Distrikten schon am 13. Januar der Notstand ausgerufen wurde, steht mittlerweile praktisch der ganze Süden des Landes unter Wasser. «Es sind Überschwemmungen nie gesehenen Ausmasses», berichtet Robert Kisyula, Geschäftsführer von World Vision Malawi. Laut neusten Informationen des UN-Amts für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) sind im kleinen südostafrikanischen Land 638 300 Menschen von den Überschwemmungen betroffen. 121 000 mussten ihr Zuhause verlassen. In Mosambik sind bisher 137 000 Menschen betroffen. World Vision Schweiz betreut hier zwei Entwicklungsprojekte – in beiden kamen aber keine Personen zu Schaden. Insgesamt starben in den Krisenregionen bisher 114 Personen, Dutzende werden aber noch vermisst. Da die Wetteraussichten weitere Regenfälle voraussagen, steigen diese Zahlen jedoch wahrscheinlich noch.
Not- und Katastrophenhilfe für 150 000 Menschen
World Vision leistet dringend benötigte Soforthilfe und verteilt seit Beginn der Katastrophe Hilfsgüter. 2 000 Haushalte wurden bisher mit Maismehl, Bohnen, Kleidung, Blachen und Schuhen versorgt. Sobald als möglich werden auch Kinderschutzzonen eingerichtet und Moskitonetze, Decken und Insektenschutzmittel verteilt. Zusammen mit Filtern für die Wasseraufbereitung soll so die Ausbreitung von Seuchen wie der Cholera verhindert werden. Da viele Brücken und Strassen von den Fluten weggeschwemmt wurden, können einige abgelegene Dörfer nur auf dem Luftweg erreicht werden. Insgesamt wird World Vision in Malawi 100 000 und in Mosambik 50 000 Notleidende unterstützen.
Die Hilfe ist langfristig angelegt und wird sich über mehrere Monate erstrecken. Durch die Fluten wurden viele Felder zerstört. Die Sorge ist nun gross, dass zu wenig Ernte eingefahren werden kann, was die Lebensmittellage in dem sowieso schon bitterarmen Land zusätzlich verschärfen würde.