Der Rohbau steht. Noch wartet viel Arbeit, bis die selbst gebaute Klinik eröffnet werden kann.
Text: Eva Mangl, World Vision Schweiz und Liechtenstein
Was tun, wenn die nächste Gesundheitsstation einen 12 km Fussmarsch entfernt ist? Man baut sich seine eigene Klinik! So schnell geht das nun leider nicht, doch die Not war so gross, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Ratanyana selbst die Initiative ergriffen. Die häufigsten Gesundheitsprobleme, bei denen medizinische Unterstützung gefragt ist, sind Versorgung rund um Geburt, Diabetes und Bluthochdruck, Behandlung von Schlangen- oder Skorpionbissen, aber auch Infektionskrankheiten und die Folgen von Unterernährung.
2017 gelangte die Forderung nach einer eigenen Klinik an die lokale Bezirksbehörde. Das Projekt wurde bewilligt und offizielle Bezirksvertreter steckten den Baugrund ab. Die eigentlichen Bauarbeiten übernahmen die Gemeindebewohner selbst. Auch das Baumaterial, wie beispielsweise Backsteine, Sand, Zement, etc. wurde aus eigener finanzieller Kraft besorgt. Dank zahlreicher Simbabwer, die als Gastarbeiter im Ausland arbeiten und regelmässig Geld in ihr Heimatland schicken, nimmt der Bau langsam Form an.
World Vision beteiligt sich nur an der Errichtung der nötigen Wasserversorgung – alles andere stemmen die Dorfbewohnerinnen und -bewohner selbst. 70 Frauen, 35 Männer und 45 Jugendliche bündeln ihre Kräfte, um bald eine eigene Klinik in der Nähe zu haben. In einem Einzugsgebiet von 3'000 Menschen sollen schwangere Frauen künftig keine 12-km-Märsche zur Geburt ihres Kindes zurücklegen müssen.
World Vision-Mitarbeiter Dominik Schweizer nimmt einen handgeschnitzten Schemel entgegen, den die Dorfbewohner World Vision als Dank für die Unterstützung beim Wasserleitungsbau überreichen.
Unterstützen Sie Menschen, ihre Gemeinschaft voranzubringen. Übernehmen Sie eine Dorfpatenschaft!