Eine Mutter bringt ihre kleine Tochter zu einer medizinischen Untersuchung in die Silozwe-Klinik.
Text: World Vision Simbabwe
Schwester Sibanda erzählt, dass bei ihrer Ankunft in der Silozwe-Klinik in unserem Entwicklungsprojekt Matobo-Kezi im Jahr 2019 die beiden grössten Gesundheitsprobleme in der Gegend opportunistische Infektionen und Hausgeburten waren. Sie fügt hinzu, dass dies auf die Entfernung von 7 bis 9 Kilometer zurückzuführen war, die die Bevölkerung zu Fuss zurücklegen musste, um zur damals nächstgelegenen Klinik zu gelangen. Viele zogen es vor, ihre Behandlung ausfallen zu lassen oder zu Hause zu entbinden, um diese Entfernungen zu vermeiden. Der Weg ist nicht nur weit, sondern führt auch steilen und kurvenreichen Strassen entlang. Es ist also gut nachvollziehbar, dass eine schwangere Mutter diesen langen und schmerzhaften Fussweg vermeiden möchte.
«Ich verstehe, warum die Menschen damals gar nicht in eine Klinik gegangen sind», sagt Schwester Sibanda. «Umso dankbarer sind wir, dass World Vision uns beim Bau einer Klinik hier in Silozwe unterstützt hat. Die Bevölkerung ist zufrieden, und wir verzeichnen einen stetigen Rückgang der ziemlich gefährlichen Hausgeburten.»
Die Klinik versorgt einen Bezirk mit drei Gemeinden. Durchschnittlich werden 90 bis 100 Menschen pro Woche in der Klinik behandelt. Naka Thandiwe ist eine von ihnen und kommt mit ihrer jüngsten Tochter zur Kontrolluntersuchung. Sie kann ihre Freude über die gute medizinische Versorgung kaum verbergen: «Heute habe ich keine Angst mehr, nachts zu schlafen. Denn selbst, wenn mein Baby Fieber bekommt, kann ich einfach zur Klinik rennen, und die Pflegefachpersonen sind ansprechbar. Ja, sie machen sogar Hausbesuche, wenn mit meinen Kindern etwas ist. Das war früher unmöglich, als wir mehrere Kilometer von der nächsten Klinik entfernt waren.»
Die Klinik erhält fliessendes, sauberes Wasser vom nahe gelegenen Bohrloch der Gemeinde. World Vision hat das Wassersystem dafür mechanisiert und ausserdem die Büros und die Entbindungsstation ausgestattet und Solarsysteme eingerichtet.
Ein wartender Patient erzählt uns: «Ich möchte anfügen, dass World Vision uns nicht nur beim Bau dieser Klinik unterstützt hat, sondern es auch geschafft hat, eine Beziehung zwischen dem Klinikpersonal und der Gemeinde aufzubauen, die über die Beziehung zwischen Patient und Pflegefachfrau hinausgeht. Wir haben diese Klinik gemeinsam gebaut, in gegenseitiger Absprache und unter Anleitung Ihrer Organisation. Das Personal ist sich unserer Bedürfnisse bewusst und hilft uns entsprechend. Und dafür sind wir dankbar!»
Am Schluss unseres Besuchs erzählen wir der Bevölkerung und dem Klinikpersonal, dass World Vision Simbabwe seit 1973 im Land tätig ist und dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Dafür erhalten wir herzliche Glückwünsche. Ein Klinik-Mitarbeiter ruft uns zu: «Bevor ich hier anfing zu arbeiten, dachte ich, das World Vision nur Linsen, Speiseöl und Bohnen an Bedürftige verteilt. Ich hatte keine Ahnung, dass ihr so grosse Projekte durchführt.»
Die Silozwe-Klinik wurde von der Bevölkerung mit Unterstützung von World Vision gebaut und wird jetzt vom Gesundheitsministerium betrieben.
Die Klinik steht, aber in anderen Bereichen ist die Not noch gross. Übernehmen Sie eine Dorfpatenschaft!