Getachew freut sich, wieder in der Schule zu sein. Das war lange Zeit nicht für ihn möglich. Erfahren Sie hier von seinem Weg zurück in den Unterricht.
Text: World Vision Schweiz
Nicht nur die Pandemie hat in den letzten anderthalb Jahren Millionen Kinder davon abgehalten, in die Schule zu gehen. In vielen Ländern des globalen Südens können sich die Eltern vieler Kinder die Schule nicht leisten, Konflikte verhindern für Mädchen den Zugang zu Bildung oder es sind einfach nicht genügend Ressourcen wie Schulmaterialien oder Hygieneartikel vorhanden, die ein qualitativ hochwertiges Lernumfeld bieten.
World Vision möchte das ändern, damit für alle Kinder auf dieser Welt der erste Schultag zu einer schönen Erinnerung wird. Wie wir das erreichen erfahren sie in diesen fünf persönlichen Geschichten von Kindern, denen es endlich wieder möglich ist zu lernen.
Dank Hygiene gesund und selbstbewusst zurück in die Schule.
Ruanda - Cynthia freut sich, endlich wieder in die Schule gehen zu können. Ihre Schule ist eine Partnerschule von World Vision und wurde als Reaktion auf Covid-19 mit einer Handwaschstation und drei Handwaschanlagen ausgestattet, die auf dem Schulgelände aufgestellt wurden. Auch für die Mädchen ist ausreichend Hygienematerial und sogar ein eigenes Zimmer für die Hygiene während der Menstruation eingerichtet. Mindestens jedes zehnte Mädchen südlich der Sahara geht während ihrer Periode nicht zur Schule. Dort gibt es oft nicht die Möglichkeit, sich zu waschen und sie werden stigmatisiert. Dadurch entstehen hohe Fehlzeiten, die viele Mädchen zwingt, die Schule abzubrechen.
Aus der Zwangsehe zurück ins Klassenzimmer
Kenia – Jane konnte dank der Unterstützung von World Vision der Kinderheirat entkommen und nun ihren Traum zur Schule gehen zu können, verwirklichen. Mit elf Jahren wurde sie an einen rund 40 Jahre älteren Mann verheiratet. Dafür wurde sie gewaltsam aus dem Haus ihrer Grossmutter entführt. Immer wieder versuchte sie zu fliehen, doch leider ohne Erfolg. Zur Strafe wurde sie geschlagen und misshandelt. Doch ihr letzter Fluchtversuch war erfolgreich: Sie begegnete einem Gemeindebeamten, der von World Vision im Bereich Kinderschutz geschult wurde. Sie wurde bei geschützt Verwandten untergebracht. Nun lebt sie einen Traum, den sie fast aufgegeben hatte – zur Schule gehen zu können. «Mein Traum ist es, Lehrerin zu werden. [Als Lehrerin] kann ich nicht nur unterrichten, sondern auch das Bewusstsein für die Rechte der Kinder schärfen und sie vor Missbrauch schützen.»
Mit Sicherheit jeden Tag in die Schule
Mali - Der 13-jährige Moussa (weisses Shirt, vorne) und seine Klassenkameraden hatten lange Angst, in die Schule zu gehen. Denn dort lauerte eine grosse Gefahr. Ihr Schulgebäude ist von drei grossen Teichen umgeben. Im Wasser der Teiche leben mehrere Krokodile. Auf der Suche nach einem Schattenplatz sind die Krokodile oft in den Klassenzimmern fündig geworden. Das löste grosse Panik aus. Ausserdem wurde der Schulhof von den Bewohnern ihres Dorfes als Abkürzung genutzt. Motorradfahrer und Eselskarren waren nicht nur gefährlich für die Kinder, sondern störten auch den Unterricht. Dank World Vision ist das Schulgelände nun von einem Zaun umgeben. So können die Kinder nun entspannt, ganz ohne Angst und Störungen in ihr neues Schuljahr starten.
Schularbeit statt Kinderarbeit
Äthiopien – Getachew kann endlich wieder zur Schule gehen. Nach der Scheidung seiner Eltern hat er die Schule ein Jahr lang unterbrochen, um arbeiten zu gehen: «Nach der Scheidung konnte sich meine Mutter keine Schuluniform und Schreibzeug mehr leisten. Das Sammeln von Khat war ein hartes Geschäft. Ich musste früh aufstehen, etwa um 2:00 Uhr morgens, und auf das Feld gehen, um das Khat zu sammeln.» World Vision unterstützte ihn im Rahmen eines Projektes mit Schreibmaterial und Schuluniform. Jetzt ist Getachew wieder zurück in der Schule und geht in die 4. Klasse.
Mental gestärkt und mit viel Wissen zurück in die Schule
Irak – Der 9-jährige Abdullah aus Mosul geht in die vierte Klasse. Er möchte Ingenieur werden, damit er in einem Unternehmen arbeiten kann. Ihm ist klar, dass er viel lernen muss, um diesen Traum zu verwirklichen. In seiner Freizeit lernt er gerne oder liest. Abdulla hat als einer von insgesamt 600 Kindern an einem World Vision-Kurs teilgenommen. Dort erhielten die Kinder psychosoziale Hilfe nach der Pandemie und sie lernten, wie sie sich vor Covid-19 schützen können. Damit einem frischen Start in der Schule nach dem Lockdown nichts mehr im Wege steht.
Sie wollen auch Kindern einen guten Start in die Schule und damit in eine Zukunft mit Perspektive ermöglichen? Dann unterstützen sie uns dabei und werden sie Pate oder Patin eines Kindes.