Auf den ersten Blick scheint die Moringa-Pflanze nicht aussergewöhnlich zu sein: brauner Stamm, grüne Blätter – sie sieht aus wie tausende andere Pflanzenarten auch. Tatsächlich ist dieses Gewächs aber ein kleines Wunder der Natur. Während andere Bäume und Sträucher bald mal verdursten, liebt Moringa öde und sandige Böden. Sie wächst in heissen Gebieten wie zum Beispiel dem westafrikanischen Niger, einem der ärmsten Länder der Welt, wo gerade Mangelernährung ein ständiges Problem ist. Damit dort das volle Potenzial der Pflanze ausgeschöpft werden kann, begann World Vision vor drei Jahren, Frauen darin auszubilden, Moringa noch vielfältiger verarbeiten und dann auch verkaufen zu können.
Moringa-Blätter – kleine Vitamin. Bomben
Die Moringa-Pflanze wächst als Baum oder Strauch und wird bereits im ersten Jahr teilweise über drei Meter hoch. Nach wenigen Monaten sind ihre essbaren Blätter bereits erntereif. Und diese unscheinbaren Blättchen sind wahre Vitamin- und Energiebomben: Sie enthalten 7-mal so viel Vitamin C wie Orangen, 4-mal so viel Vitamin A wie Rüebli und 4-mal so viel Kalzium wie Milch! Noch dazu sind alle Bestandteile der Pflanze als Essen oder Medizin verwertbar. Mit den Samen der Wunderpflanze lässt sich sogar Wasser reinigen. Schon 0,2 Gramm der gemahlenen Samen reichen aus, um 1 Liter verunreinigtes Wasser trinkbar zu machen.
165 Franken für eine Flasche Öl
Dies macht Moringa zu einem wertvollen Mittel in fast allen Fällen, gewährleistet die Ernährungssicherheit und verbessert das Einkommen von Kleinbauern. Ramatou beispielsweise war eine der Frauen, die am Projekt in Niger teilnahmen. Das Leben der sechsfachen Mutter änderte sich dadurch schlagartig. Durch den Verkauf von Moringa-Biskuits und -Pulver verdient sie etwa 2 Franken pro Tag, was auch schon eine Verbesserung ihres Lebensstandards bedeutet. Mit dem Verkauf von Moringa-Öl hingegen erzielt sie einen Gewinn von bis zu 165 Franken pro Flasche!
Das Projekt war erfolgreich und hat das Leben der Bevölkerung in vielen Dörfern markant verbessert. Aus diesem Grund plant World Vision Niger dieses Jahr weitere Frauen wie Ramatou auszubilden.