Unser Team in Brasilien versorgt mit dem Schiff Menschen in entlegenen Regionen medizinisch und informiert sie, wie sie sich vor dem Virus schützen können.
Text: World Vision
Ein Krankenhausschiff von World Vision und der Presbyterianischen Kirche ist aktuell unterwegs in entlegene Gebiete des brasilianischen Amazonasgebiets. Die Dörfer in der Region sind schwer zu erreichen. Daher wollen die Hilfsorganisationen über diesen Weg die Menschen medizinisch versorgen und aufklären, wie sie sich vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen können.
Die Reise startete am 6. Juli in Manaus. Das «Solidaritätsschiff» fährt jetzt über den Sacambu-See, 12 Stunden entfernt von Manaus. Im Bundesstaat Amazonas gibt es viele Corona-Infizierte unter der indigenen Bevölkerung, die oft weit entfernt von einer Gesundheitsstation oder einem Krankenhaus lebt. Gegenwärtig gibt es in Brasilien etwa 1,6 Millionen bestätigte COVID-19-Fälle. Das südamerikanische Land ist weltweit am zweitstärksten von dem Virus betroffen und hat mehr als 66’000 Todesopfer zu beklagen.
Viele Menschen im Amazonasgebiet leben am Flussufer und sind per Boot oder Schiff am besten zu erreichen.
«Wir erreichen die Ärmsten der Armen und gefährdete Bevölkerungsgruppen, da ihr Zugang zu Gesundheitsdiensten, Medikamenten und Kommunikationsinfrastruktur extrem eingeschränkt ist», erklärt Martha Yaneth Rodríguez, die Landesdirektorin von World Vision Brasilien. «Die meisten Bewohner des Amazonasgebietes leben am Flussufer, darunter auch Indigene, die sehr anfällig für COVID-19 sind und aufgrund der Entfernung und der Schwierigkeiten, sich fortzubewegen, kaum Zugang zu Behandlung haben.»
Im Bundesstaat Amazonas gibt es viele Corona-Infizierte unter der indigenen Bevölkerung.
Das Krankenhausschiff fährt sechs Gemeinden an. Die Menschen dort benötigen dringend medizinische und zahnmedizinische Behandlungen. Ausserdem verteilt die Schiffsbesatzung Hygiene-Kits, Pakete mit Grundnahrungsmitteln und die Bewohner werden darüber aufgeklärt, was sie gegen eine Ansteckung mit dem Virus tun und wie sie sich gegen Gewalt schützen können.
«Alle medizinischen Behandlungen und pädagogischen Aktivitäten werden in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt, in offenen Räumen, mit kleinen Gruppen und mit dem nötigen Abstand», erklärt Einsatzleiter Andrea Freire. «Um das aggressive Fortschreiten des Ausbruchs im Amazonasgebiet zu verlangsamen, braucht Brasilien innovative Lösungen», so Rodriguez. World Vision arbeitet seit Anfang der 90er Jahre in der Amazonas-Region. Vor der Pandemie nutzte World Vision Brasilien das Schiff bereits zur Förderung von Bildungsangeboten für Kinder von 4-11 Jahren.
Bereits in den 90er-Jahren nutzte World Vision Schiffe, um Menschen im Amazonasgebiet mit Bildungsmaterial zu erreichen. Heute werden zusätzlich dazu Hygienekits verteilt.
«Lebensrettende humanitäre Hilfe und hilfreiche Bildung für diese isolierten Bevölkerungsgruppen auf längere Sicht bereitzustellen, hängt von den verfügbaren Ressourcen ab», erläutert Martha Yaneth Rodríguez. «Wir brauchen die Unterstützung von Spendern, Unternehmen, Regierungen oder Kooperationspartnern, um die Einsätze des Solidaritätsschiffes am Laufen zu halten.»
Wir brauchen Ihre Hilfe, um die Ausbreitung dieser Pandemie zu verlangsamen und ihre verheerende Auswirkung auf die besonders gefährdeten Kinder, ihre Familien und ihr Umfeld zu minimieren. Jetzt einen Beitrag leisten!