Bereits eine Million Menschen sind vor Krieg und Hunger vom Südsudan nach Uganda geflohen. Im Norden des Landes spielt sich die am schnellsten wachsende Flüchtlingskrise der Welt ab. Vom Ausmass der Katastrophe ist der irische Serienstar und engagierte World Vision-Supporter Liam Cunningham überrascht: «Ich war mir dieser Krise nicht bewusst. Ich wusste zwar, dass im Südsudan Krieg herrscht, aber ich wusste nicht, wie viele Menschen bereits nach Uganda geflohen sind.»
Der Game of Thrones-Schauspieler ist sich bewusst, dass die Unwissenheit der Weltgemeinschaft das Problem verschärft: «Weil das fast nicht bekannt ist, gibt es hier zu wenig zu essen. Also haben wir es hier mit einer Nahrungsmittelkrise zu tun», erzählt Cunningham. «Wir waren auch an einem Ort namens Bidi Bidi, von dem ich bis vor kurzem noch nie gehört hatte. Dort leben 270‘000 Menschen, es ist die grösste Flüchtlingssiedlung der Welt.» Liam Cunningham hatte im letzten Jahr zusammen mit World Vision bereits Flüchtlingslager in Jordanien besucht. Ihm stachen die Unterschiede ins Auge: «Ich bin hier in einer Flüchtlingssiedlung, die etwas anders ist als jene, welche ich mit World Vision in Jordanien besucht habe. Diese hier ist wegen dem Krieg im Südsudan langfristig geplant.»
Hilfe stark unterfinanziert
Die humanitäre Hilfe für die südsudanesischen Flüchtlinge in Uganda steht angesichts der chronischen und starken Unterfinanzierung weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. 2016 konnten nur 40 % der benötigten 251 Millionen US-Dollar aufgebracht werden, was die Arbeit der Hilfsorganisationen stark beeinträchtigt. UNHCR und das UN World Food Programme (WFP) haben nun in einer gemeinsamen Erklärung dazu aufgerufen, die Hilfe für die Flüchtlinge aus dem Südsudan auf 1,4 Milliarden US-Dollar aufzustocken, um lebensrettende Hilfe für die Flüchtlinge in den Nachbarländern bis Ende des Jahres aufrechterhalten zu können.
«Es werden dringend mehr Nahrungsmittel benötigt. Es mangelt aber auch an Hygiene und medizinischer Versorgung. Hier kommen jeden Tag 2‘000 Menschen an. Die Situation verschlimmert sich zusehends», zeigt sich Liam Cunningham bestürzt.
Gefahr einer verlorenen Generation
«Fest steht, dass die Situation sich zu einer Katastrophe entwickeln könnte. Wir laufen hier Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren: durch Mangel an Bildung, vielleicht sogar durch Mangel an Nahrung. Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir alle ein bisschen geben und es hierher schicken. Ich habe gesehen, wie viel ein wenig Hilfe bewirken kann, also bitte helfen Sie», appelliert Liam Cunningham an die Hilfsbereitschaft der Menschen.
World Vision unterstützt die Flüchtlinge vor Ort in den Bereichen Nahrungsmittelhilfe, Wasser und Hygiene. Weiter werden Kochutensilien und Decken an Familien verteilt und Kinder erhalten in Kinderschutzzonen psychosoziale Unterstützung.