Ein Tropensturm hat die Felder in Phines Dorf in Laos zerstört und damit die Lebensgrundlage der Familien.
Hier können Sie den ausführlichen Bericht in Englisch mit Geschichten von persönlich betroffenen Vorschulkindern und Jugendlichen herunterladen.
Klimawandel und Umweltzerstörung treffen die Menschen je nach sozioökonomischem Status, Bildung, Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, (Un-)Fähigkeit und anderen Faktoren sehr unterschiedlich. Aufgrund systemischer Ungerechtigkeiten leiden die Ärmsten und Schwächsten am meisten - seien es Subsistenzbauern, die in einer Dürre ihre Ernte verlieren, oder ganze Dörfer, die von Überschwemmungen weggespült werden.
Seit Generationen wandern Menschen in Südostasien auf der Suche nach besseren Möglichkeiten aus, als sie zu Hause finden können. Da der Klimawandel die Lebensgrundlagen in ländlichen Gebieten zunehmend bedroht und viele Familien in eine Schuldenfalle geraten, scheint Migration immer öfter die einzige Option zu sein. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Menschen, die in Not auswandern, oft missbraucht und ausgebeutet werden.
Migration verändert und zerbricht auch Familienbeziehungen. Wenn Eltern zum Arbeiten in die Stadt oder über die Grenze ziehen, lassen sie oft ihre Kinder zurück, vor allem die jüngsten. Arbeitsmigranten im Niedriglohnsektor haben keine legale Möglichkeit, ihre Familien in ein anderes Land zu bringen, und irreguläre Migration ist riskant und belastend. Sie arbeiten in der Regel lange und unter schwierigen Bedingungen.
Kinder, die migrieren, folgen oft ähnlichen Routen wie Erwachsene. Manche reisen mit ihren Eltern und arbeiten schliesslich neben ihnen. Andere wandern allein aus, oft um ihren Familien bei den Lebenshaltungskosten zu helfen, Schulden abzuzahlen oder für eine bessere Zukunft zu sparen.
Dieser Bericht untersucht die Auswirkungen von Arbeitsmigration auf Kinder im Kontext des Klimawandels - sowohl auf diejenigen, die zurückbleiben, als auch auf diejenigen, die selbst migrieren. Anhand von Interviews mit Vorschulkindern und Jugendlichen in sechs Dörfern in Kambodscha, Laos und Vietnam sowie mit zurückgekehrten jungen Migranten, Migranteneltern und Grosseltern wird das Leben im Spannungsfeld von Klimawandel, Armut, Marginalisierung und Ungerechtigkeit dargestellt. Insgesamt 92 persönliche Geschichten bilden die Grundlage für die Analyse, die durch Interviews mit Dorfvorstehern, anderen lokalen Führungspersönlichkeiten und Experten sowie durch einen Überblick über nationale Politik und Forschungsliteratur ergänzt wird.
Ziel ist es, die Triebkräfte der Migration, die Bedürfnisse und Hoffnungen junger Menschen sowie die Möglichkeiten von nationalen Regierungen, Gebern, Entwicklungspartnern und internationalen Organisationen zu beleuchten. Die Ergebnisse werden in die Arbeit des World Vision-Büros in Ostasien einfliessen, das sich für eine sichere, geordnete und menschenwürdige Migration einsetzt, die die Rechte, das Wohlergehen und die Chancen von Migranten, insbesondere von schutzbedürftigen Gruppen wie Kindern, wahrt.
Die Studie konzentriert sich auf Südostasien, da es sich um eine dynamische, ethnisch und sozioökonomisch vielfältige Region handelt, in der es beträchtliche Migrationsbewegungen und grosse Ungleichheiten in der menschlichen Entwicklung gibt. Darüber hinaus ist die Region eine junge Region, in der im Jahr 2022 fast 27% der Bevölkerung unter 15 Jahre alt sein werden und weitere 16% zwischen 15 und 24 Jahre alt sein werden. Die UN schätzt, dass im Jahr 2020 etwa 10,6 Millionen internationale Migranten in Südostasien leben werden, wobei Thailand bei weitem die grösste Zahl aufnimmt; etwa 1,27 Millionen von ihnen sind unter 18 Jahre alt.
Südostasien ist zudem stark von Naturgefahren bedroht, darunter tödliche Wirbelstürme, sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen. Der Klimawandel verschärft diese Gefahren und bringt einen Anstieg des Meeresspiegels, extreme Hitze, unregelmässige Regenfälle und Dürren mit sich. Diese Auswirkungen erhöhen das Katastrophenrisiko und gefährden die Lebensgrundlagen und das Wohlergehen der Menschen. Zahlreiche soziale, politische, wirtschaftliche und ökologische Faktoren verstärken die Verwundbarkeit und schränken die Anpassungsfähigkeit der Menschen vor Ort oder durch Migration ein.
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