Kinderarbeit: ein Stein auf dem Weg zur ganzheitlichen Entwicklung von Kindern

3. Juni 2022

«Kinderarbeit: ein Stein auf dem Weg zur ganzheitlichen Entwicklung von Kindern» – so lautete das Thema einer Konferenz, die World Vision Dominikanische Republik Anfang März 2022 organisierte. An der Veranstaltung nahmen verschiedene Institutionen und wichtige Akteure im Bereich des Schutzes und der Förderung von Kindern teil, darunter lokale Behörden, Mitglieder der örtlichen und umliegenden Schulen, die Feuerwehr, das Bildungsministerium, der Zivilschutz, Kirchen, Nachbarschaftskomitees, Landwirte, Bewässerungsbehörden, der Club 40+ Villa Vasquez und Mitglieder des Wohlfahrts- und Kinderschutzausschusses der verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Bereiche.

Kinderarbeit ist weit verbreitet
Eine wichtige Erkenntnis war, dass 36% der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren von Kinderarbeit betroffen sind, vor allem in den besonders benachteiligten Gemeinden der Dominikanischen Republik. Die Gründe sind unterschiedlich: 15 % der Kinder tun dies, weil sie zum Hausaltseinkommen beitragen müssen. 10%, arbeiten, weil sie selbst für ihren Lebensunterhalt aufzukommen haben und 6%, weil ihre Eltern während der Pandemie ihren Arbeitsplatz oder ihre Einkommensquelle verloren haben.

Diese Zahlen stammen aus Statistiken, die im Rahmen der Erhebung über die Kinder- und Jugendfürsorge während der Pandemie erhoben wurden. 17 Gemeinden in den Provinzen Montecristi, Dajabón, Independencia, Bahoruco, San Cristóbal, El Seibo und Santo Domingo werden darin repräsentiert. Zusätzlich zu dieser neuralgischen Situation hat die zunehmende Armut die schwächsten Kinder und Jugendlichen des Landes dazu gezwungen, die Schule abzubrechen und zu arbeiten, um zu überleben. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die Auswirkungen der Pandemie.

Leichte Fortschritte sind erkennbar
Die Dominikanische Republik hat zwar 1991 das Übereinkommen über die Rechte des Kindes und 1999 und 2000 die ILO-Übereinkommen* Nr. 138 (über das Mindestarbeitsalter) und Nr. 189 (über die schlimmsten Formen der Kinderarbeit) ratifiziert . Trotzdem reichten diese Bemühungen bisher nicht aus, um dem Ziel näher zu kommen, diese Verletzung der Kinderrechte bis 2030 auf «Null Kinderarbeit» zu reduzieren.

Für das Jahr 2014 ergab die Erhebung des nationalen Statistikamtes, dass 56,1% der dominikanischen Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren einer bezahlten wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen. 12,8%  davon fallen in die Kategorie der Kinderarbeit, die sich nach dem Alter und der Anzahl der Arbeitsstunden richtet. In der Zwischenzeit hat eine von der Zentralbank durchgeführte Erhebung im Jahr 2018 gezeigt, dass Kinderarbeit dank der von den Behörden durchgeführten Initiativen um 12% zurückgegangen ist, was bedeutet, dass mindestens 132'000 Kinder und Jugendliche zwischen 2000 und 2018 nicht mehr der Kinderarbeit ausgesetzt  sind.

Innovative Vorschläge für Prävention und Ahndung von Kinderarbeit
World Vision ist Teil des Runden Tischs zur Prävention und Überwachung von Kinderarbeit in der Dominikanischen Republik und hat hier innovative, an den lokalen und nationalen Kontext angepasste Vorschläge eingebracht, die zur Prävention und Verfolgung dieses Verbrechens sowie zur Betreuung der Opfer von Kinderarbeit beitragen. Insbesondere hat World Vision die Erstellung und Umsetzung eines Aktionsprotokolls vorgeschlagen, das zu einem ganzheitlichen Ansatz für dieses Problem beiträgt. Von ihr ging zudem die Initiative für den Diplomstudiengang über «Menschenrechte von Kindern und die Verhinderung von Kinderarbeit» aus.
 

Engagement auch für junge Erwachsene
Auch für junge Erwachsene setzt sich World Vision Dominikanische Republik ein:  Sie stellte dem Arbeitsministerium und der Nationalen Direktion für Kinderarbeit ein Ausbildungsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene zur Verfügung, das sich auf wirtschaftliche Entwicklung und Lebenskompetenzen konzentriert und auf den eigenen, in ganz Lateinamerika erprobten Methoden basiert. Junge Erwachsene können hier lernen, ihre Lebensprojekte zu gestalten und im zulässigen Alter in den Arbeitsmarkt einzutreten, ohne die Schule abzubrechen.

 

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