Text: Thelma Lagos, World Vision Nicaragua / Tamara Fritzsche, World Vision Schweiz
Der 6-jährige Kelvin lebt in Condega, einer ländlich geprägten Region Nicaraguas. Das Land der Seen und Vulkane ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Wie auch in anderen Entwicklungsländern fehlt der Bevölkerung Nicaraguas oft das Bewusstsein, wie wichtig Umweltschutz ist – und eine Regierung, die sich um das Thema kümmert. Müll wird achtlos weggeworfen und in die Flüsse geschwemmt. Auch in Condega prägte der Müll die Landschaft: herumliegende Plastikflaschen verwüsteten das idyllische Bild der mit Pinien und Eichen bewachsenen Berge.
In Kursen und Aufklärungskampagnen hat World Vision die Bevölkerung für diese Thematik sensibilisiert. Denn wird der Abfall richtig entsorgt, hat das weit mehr positive Auswirkung als einfach eine schönere Umgebung: Eine sauberes Umfeld verhindert auch die Ausweitung von Krankheiten. Als Kelvin die Workshops besuchte kam ihm eine zündende Idee: Warum sollte man den Abfall, der überall herumliegt, nicht einfach wiederwenden?
Nützliche Dinge aus Müll
Gedacht, getan: Kelvin begann Plastikflaschen zu sammeln und daraus unter anderem bunte Blumentöpfe zu basteln, die er dann an die nahegelegene Kirche spendete. «Ich bin sehr glücklich. Meine Umgebung ist viel sauberer und schöner geworden – auch weil alle mithelfen», freut sich Kelvin.
Auch die Eltern haben gelernt, dass Plastik einmal gebraucht auch wiederverwendet werden kann. Sie geben ihren Kindern jetzt Eimer auf den Schulweg mit, damit sie den Abfall zu Sammelstellen an ihren Schulen bringen können. Dort stellen die Schüler dann aus dem Plastikmüll kunstvolle Bastelarbeiten her.