Früher mussten Martha (rechts) mit ihren Nachbarinnen Ruth, Juliet und Anitha (v.l.n.r.) auch wärend den Schulstunden losziehen, um Wasser aus der weit entfernten Quelle zu schöpfen. Heute kann das bis nach dem Klingeln warten, denn der Wasserhahnen steht gleich vor der Tür.
Text: Tamara Fritzsche, World Vision Schweiz und Liechtenstein
Das Dorf Bisheka ist Teil des World Vision-Entwicklungsprojekts Mbuka und befindet sich in einem der Gebiete Tansanias, in denen es zu wenig sauberes und sicheres Wasser gibt. Besonders Mädchen und Frauen litten unter dem Wassermangel, da sie meist diejenigen waren, die die Familien mit Wasser versorgten und dafür weite Strecken laufen mussten. «Früher hatten wir es nicht einfach, da wir längere Strecken voller gefährlicher Sträucher und Wälder zu Fuss zurücklegen mussten, um Wasser für die Schule zu holen. Dieses brauchten wir da beispielsweise, um Brei zu kochen oder die Klassenzimmer und Toiletten zu reinigen», erklärt Martha (12), ein Mädchen, das eigentlich zu dieser Zeit in der Schulstunde hätte sitzen müssen.
Ein Wassersystem für Bisheka
World Vision Tansania erkannte das Problem und baute in einer mehrjährigen Projektphase ein umfassendes Wassersystem für die Bevölkerung auf: Das neue Wassersystem umfasst sechzehn Verteilungsstellen, einen Lagertank mit einem Fassungsvermögen von 50'000 Litern, einen Sumpftank mit einem Fassungsvermögen von 20'000 Litern, Solarzellen und eine Tauchpumpe. An allen Verteilungsstellen kann heute rund um die Uhr Wasser bezogen werden.
Zurück in der Schule
Das neue Wassersystem rettet nicht nur die Einwohner Bishekas, sondern auch die Grundschulen Mulambi, Bisheke und Bushekya, die sich ebenfalls in der Gegend befinden. «Früher hatten wir kein sicheres Wasser zum Trinken in der Schule. Das ist jetzt anders. Wir sind froh, dass wir jetzt einen Wasserhahn haben, aus dem wir sicheres Wasser zum Trinken, Händewaschen und für andere Zwecke in der Schule bekommen. Die Toiletten und Klassenzimmer sind heute so sauber, weil wir im Vergleich zu früher genug Wasser haben. Es macht uns wirklich Spass und wir haben genug Zeit, um in der Schule zu bleiben und zu lernen», freut sich Martha. Und Zeit zum Lernen hat sie jetzt auch viel mehr.