Jeden 1. Dezember erinnert der Welt-Aids-Tag an das Thema AIDS und die Solidarität mit HIV-Infizierten. An die Krankheit, die seit 1983 weltweit das Leben von mehr als 35 Millionen Menschen gekostet hat. Daran, dass die HIV-/Aids-Pandemie noch immer besteht. Und dennoch: Die vereinten Anstrengungen von Forschern, Regierungen, Spendern, Gesundheitshelfern und der Zivilgesellschaft haben ermöglicht, dass die HIV-Rate bei Kindern in 21 Ländern südlich der Sahara zwischen 2009 und 2015 um 60 Prozent gefallen ist. «Das beweist, dass sich unsere Bemühungen lohnen», freut sich Gloria Ekpo, HIV/Aids-Spezialistin bei World Vision International. «Als ich vor Jahren noch Ärztin in einer Geburtenstation eines afrikanischen Spitals war, hatten HIV-positive Schwangere keine Überlebenschance.»
Obwohl dieser Erfolg gefeiert werden darf, ist es noch ein steiniger Weg, bis HIV/Aids komplett eliminiert ist. Das Kinderhilfswerk fordert fokussierte Ansätze, um die am meisten benachteiligten Kinder zu erreichen und Menschen, die in einem Hochrisiko-Gebiet leben, gezielt anzugehen. «Obwohl wir wissen, dass präventive Methoden effektiv sind, um Neuansteckungen zu verhindern, werden die Mittel für HIV-Präventionen permanent gesenkt», bedauert Adugna Kebede, der technische Direktor für HIV und Tuberkulose von World Vision. «Stigmas und Diskriminierung sind immer noch eine der grössten Barrieren für Behandlungen und nur die Hälfte aller Betroffenen erhält überhaupt Zugang zu solchen.»
World Vision erreichte 1,8 Mio. Menschen mit Prävention
World Vision hatte schon in den frühen Achtzigerjahren mit Massnahmen gegen das HI-Virus begonnen, als die Aids-Pandemie auf ihrem Höhepunkt war. Durch das grosse Netzwerk an Glaubensgemeinschaften und der lokalen Bevölkerung konnte World Vision die Menschen mobilisieren und motivieren, sich um Millionen von Betroffenen zu kümmern. Zusammen mit Regierungspartnern konnten lokale Organisationen sowie Gesundheitshelfer und Leiter von Glaubensgemeinschaften dazu eingesetzt werden, HIV-Präventionskampagnen und -Botschaften in der Bevölkerung zu verbreiten, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Jahrzehnte später ist das Kinderhilfswerk immer noch mit HIV-Prävention und konkreten Behandlungsprojekten in Afrika und Asien engagiert. Alleine 2016 erreicht World Vision mit Unterstützung des Global Funds, USAID und anderen Partnern fast 1,8 Millionen Menschen durch verschiedene HIV/Aids-Interventionsprogramme in 12 Ländern und investiert dabei rund 42 Millionen US Dollar.
World Vision hat sich der globalen Gemeinschaft angeschlossen, die sich dafür engagiert, bis 2030 HIV/Aids zu eliminieren. Dies bedeutet: keine neuen Infektionen, keine Todesfälle in Zusammenhang mit Aids und keine Stigma sowie Diskriminierungen.