Chulo lebt in einer gefährlichen Gegend.
Text: World Vision International
Das lateinamerikanische Honduras gehört zu den Ländern mit der höchsten Kriminalitätsrate weltweit. Viele Gegenden werden von rivalisierenden Banden beherrscht, die die Bevölkerung terrorisieren. Ohne Zukunftsperspektive sind Jugendliche für Banden leichte Beute. Auch der Weg von David* «Chulo» (11 Jahre) könnte leicht in die Kriminalität führen. Im Gemeinschaftszentrum von World Vision lernt David jedoch, dass es auch ein Leben ausserhalb von Gewalt, Mord und Totschlag gibt. Hier finden er und seine Schwester Sarah einen Ort, an dem sich jemand um sie kümmert, ihnen hilft und zuhört. Und feines Essen gibt es dort auch.
David, Sarah und zwei World Vision-Mitarbeitende erzählen, welche Bereicherung das Kindheitsretterprogramm für sie ist:
Das findet Nahum, Projektmitarbeiter des Kindheitsretterprogramms in Honduras: «David hat besonderen Eindruck auf mich gemacht. Er ist wirklich ein sehr charismatischer und fröhlicher Junge. Alle nennen ihn Chulo. Wir wussten nicht einmal, dass sein richtiger Name David ist. In unseren Projekten zur Friedensförderung hat David gelernt, dass er als Person wertvoll ist. Nun ist er auch stolz auf seinen Namen. David lebt in einer sehr unsicheren Gegend, in der das organisierte Verbrechen regiert. Im «Gangster»-Viertel schliessen sich viele Jugendliche einer Bande an, weil sich niemand um sie kümmert. Unser Gemeinschaftszentrum bietet eine Alternative an. Hier können Kinder ihre Freizeit mit sinnvollen Aktivitäten verbringen. Sie entwickeln Selbstbewusstsein und eine Perspektive für ihre Zukunft.»
«Miriam hat mich zum ersten Mal ins Gemeinschaftszentrum gebracht. Es ist alles so schön hier! World Vision hat so viel für uns getan. Wir hatten keine Schulsachen, aber World Vision hat sie uns gekauft. Hefte, Stifte, Malfarben – sogar einen Rucksack! Wir kriegen auch Essen hier. Miriam hat meinen Hunger weggejagt.
Manchmal schauen wir nachmittags Filme. Aber oft spielen sie Filme für Kleinkinder, die mag ich nicht. Ich wünsche mir, dass sie weniger «Peppa Wutz» zeigen, sondern auch mal coolere Filme.» (David «Chulo», 11)
Miriam ist Koordinatorin des Gemeinschaftszentrums La Pradera. «Wir kümmern uns um die Kinder des Quartiers, weil sie niemanden haben, der sich für sie interessiert. Nach der Schule bieten wir Freizeitaktivitäten für Buben und Mädchen an. Wir helfen auch bei den Hausaufgaben und vermitteln Werte in interessanten Workshops. Dadurch gewinnen die Kinder Selbstvertrauen. Vor wenigen Monaten hat David miterlebt, wie ein 17-jähriges Mädchen von einer Bande ermordet wurde. Dieses Erlebnis hat ihn geprägt und er sagt: «Ich möchte nicht so enden. Bitte hilf mir, damit ich mehr lernen kann.» David und viele andere Buben erfahren hier bei uns Wertschätzung. Ich bin sicher, wenn wir nicht hier wären, hätten wir sie schon an die Banden verloren.»
Chulo (rechts) und ein Freund verbringen ihre Freizeit im Gemeinschaftszentrum.
Davids Schwester Sarah lernt im World Vision Gemeinschaftszentrum wie man mit einem Computer umgeht. Doch nicht nur das. «Was mir wirklich gefällt ist, dass ich mich hier sicher fühle. Zuhause kümmert sich niemand um mich. Meine Mutter lebt nicht bei uns. Mein Vater muss arbeiten, damit er Geld verdient, aber das ist schwierig. Im Gemeinschaftszentrum habe ich viel gelernt. Ich kann hier sogar meine Hausaufgaben am Computer machen, so wie es die Schule verlangt. Miriam können wir alles fragen, sie hilft uns immer. In einem Computerkurs habe ich gelernt, wie ich einen Computer bediene. Am Abend, bevor wir nach Hause gehen, essen wir auch gemeinsam hier.»
Sarah nutzt die Computer im World Vision-Gemeinschaftszentrum.
World Vision-Kindheitsretterprogramme bieten Kindern in den gefährlichsten Gegenden der Welt einen sicheren Ort zum Kindsein. Hier erfahren sie Fürsorge und können einen friedlichen Ort erleben.
Werden auch Sie zum Kindheitsretter oder -retterin!
*Namen zum Schutz der Kinder geändert