HIV/Aids: Christen und Muslime kooperieren in Tansania

1. Dezember 2014

Christen und Muslime arbeiten gemeinsam an der Eindämmung von HIV/Aids.

Christen und Muslime arbeiten gemeinsam an der Eindämmung von HIV/Aids. Die Bevölkerung im Entwicklungsprojekt Makindube wird von religiösen Leitern über Vorsorgemassnahmen informiert.

Über 35 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV/Aids. Im letzten Jahr starben 1.5 Millionen am Virus. Damit verglichen erscheint die Ausbreitung von Ebola im westlichen Afrika mit 5 500 bestätigten Todesfällen verschwindend klein. Trotzdem gibt es Parallelen zur rasanten Ausbreitung des HIV-Virus südlich der Sahara in den späten 90er-Jahren.

Religiöse Leiter als wichtige Ansprechpartner für die Bevölkerung
Die Gemeinsamkeiten liegen vor allem in den Grundvoraussetzungen, die in den betroffenen Bevölkerungsschichten anzutreffen sind. Die Verbundenheit und das Vertrauen zu religiösen Leitern sind in weiten Teilen des afrikanischen Kontinents tief in der Kultur verwurzelt. In diesem Kontext treffen Aspekte des Glaubens und solche der Medizin aufeinander. Das Kinderhilfswerk World Vision arbeitet deshalb in Tansania in insgesamt zehn Entwicklungsprojekten direkt mit Leitern aus verschiedenen Religionen zusammen, um die Aufklärung über HIV/Aids voranzutreiben.

Dialog-Meetings für Christen und Muslime
Eine wichtige Rolle bei der Aufklärungsarbeit spielen der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen. Der Fokus von World Vision in Tansania liegt darin, beide Parteien dahingehend zu schulen, dass der religiöse Hintergrund für die gemeinsame Bekämpfung von HIV/Aids nicht relevant ist. Der Austausch findet jeweils in sogenannten Dialog-Meetings statt. Diese bieten den teilnehmenden Christen und Muslimen Gelegenheit, ihre Sichtweise auf die Krankheit und deren Verbreitung darzulegen und anschliessend zu diskutieren. World Vision stellt für die Dialoge auch Moderatoren und Vermittler zur Verfügung. Die Erkenntnisse und Verhaltensänderungen aus den Meetings tragen die religiösen Leiter dann weiter in die Bevölkerung. «Wir sind sehr zufrieden mit den Dialogen. Es ist erfreulich, dass alle Partien zum Wohle der Bevölkerung zusammenarbeiten und gemeinsame Kräfte nutzen», erklärt Moderator Elibariki Mmari von World Vision Tansania.

HIV/Aids kein Fluch oder Bestrafung
Das Projekt in Tansania läuft seit rund einem Jahr. Die Kooperation mit religiösen Leitern hat in den Entwicklungsprojekten dazu geführt, dass HIV/Aids als chronische und vermeidbare Krankheit betrachtet wird, und nicht mehr als Fluch oder Bestrafung einer höheren Macht. Das Beispiel Ebola und der grösstenteils verantwortungsvolle Umgang mit der Krankheit zeigen, dass eine Ausbreitung vermeidbar ist, wenn die Bevölkerung, religiöse Leiter, Hilfswerke und staatliche Institutionen eng zusammenarbeiten.

Diesen Beitrag teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Verwandte Artikel

Guatemala: Eine Mutter hält ihr Kleinkind, das in die Kamera lächelt.

16. August 2024

10 Fak­ten, wie Ge­sund­heit die Zu­kunft von Kin­dern be­ein­flusst

Regierungen und Privatpersonen geben jedes Jahr Milliarden von Dollar für die Gesundheit aus. Gesundheit ist die Grundlage für den Lebensunterhalt und das Wohlergehen der Menschen und für die Volkswirtschaften der Länder. Hier sind 10 Fakten, wie die Gesundheit die Fähigkeit von Kindern beeinflusst, zu lernen, zu wachsen und den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.


16. Juni 2024

Kind­heits­ret­ter Jah­res­rück­blick 2023

Im Jahr 2023 haben zahllose Kinder Unvorstellbares durchgemacht. An den gefährlichsten Orten der Welt haben wir gemeinsam mit Spenderinnen und Spendern Kindern geholfen zu überleben, gesund zu werden und eine Zukunft aufzubauen.


12. April 2024

In ei­ne Hun­ger­kri­se hin­ein­ge­bo­ren: An­ge­li­cas Ge­schich­te

Dass Babys zu früh auf die Welt kommen und darum ringen, an Gewicht zuzulegen, ist nichts Ungewöhnliches. Babys, die in eine wachsende Hungerkrise hineingeboren werden, müssen erst recht ums Überleben kämpfen.


20. März 2024

Sam­bia: Smar­te Mut­ter­schaft in Ak­ti­on

«Ich möchte, dass die Menschen in unserer Region Gesundheitsprobleme verstehen, vor allem die Männer, damit sie ihren Frauen richtig helfen können, wenn sie schwanger sind», sagt die Mütterbegleiterin Sinai.

WIR SIND FÜR SIE DA:

Kinderhilfswerk
WORLD VISION
World Vision Schweiz und Liechtenstein
Kriesbachstrasse 30
8600 Dübendorf

info@worldvision.ch

Telefonzeiten:
Mo. – Fr.:
09:00-12:00, 13:00-16:00

T +41 44 510 15 15

 

Zertifizierungen

Wir sind mehrfach anerkannt durch nationale und internationale Gütesiegel.

World Vision ist die Sicherheit und Privatsphäre der Kinder in unseren Patenschafts-Programmen ein grosses Anliegen. [ ]

Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass eines dieser Kinder gefährdet ist, geben Sie uns bitte umgehend Bescheid: Rufen Sie uns an unter +41 44 510 15 93 oder schicken Sie uns ein E-Mail an protection@worldvision.ch.

Verantwortungsvolle Kommunikation

Wir verpflichten uns gemäss dem Manifest von AllianceSud für eine verantwortungsvolle Kommunikation über unsere Projektarbeit. 

Newsletter abonnieren

instagram

 

 

 

 

ALLGEMEINE SPENDEN    PostFinance: IBAN CH12 0900 0000 8000 0093 1

World Vision Schweiz und Liechtenstein ist eine gemeinnützige und somit steuerbefreite Organisation. CHE-333.958.696

World Vision verwendet Cookies, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern.
Mit der weiteren Nutzung von worldvision.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzbestimmungen