«Ich mag Sport, seit ich ein kleines Mädchen bin. An der Schule habe ich jede Sportart besucht: Fussball, Volleyball und Softball», erzählt die heute erwachsene Nataly Landaverde aus El Salvador. Schon als Schülerin stach sie unter ihren Mitschülern als Läuferin heraus. «Als World Vision zusammen mit der Organisation Athletics Federation auf Talentsuche zu uns nach Chalatenango kam, packte ich die Gelegenheit sofort beim Schopf», berichtet sie. World Vision fördert im Rahmen der langfristigen Entwicklungsprojekte neben der Schulbildung auch Sport- und Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche.
Grosse Träume fordern grosse Opfer
Es dauerte nicht lange, bis Nataly ein Stipendium für das nationale Sportinstitut bekam. Dafür musste sie ihre Familie, Freunde und ihr gebirgiges Zuhause verlassen, um in das 100 km weit entfernte San Salvador zu ziehen. «Am Anfang war es sehr schwer für mich, da ich damals erst 13 Jahre alt war. Ich habe eine starke Bindung zu meiner Mutter, aber meine Träume waren stärker als das Heimweh und ich konzentrierte mich darauf, die Beste zu werden», erinnert sie sich. Ihre Familie war stetig am Arbeiten, um zu überleben. «Mein Vater war Bauer und meine Mutter hatte einen mobilen Lebensmittelwagen, den sie während der Woche in der Schule stationierte. Seit ich mich erinnern kann, half ich ihr sonntags Waren im Dorf zu verkaufen. Unser Einkommen war gering.
Patenbriefe als Motivator
Zum Glück waren meine zwei älteren Brüder und ich Patenkinder von World Vision. Dadurch bekamen wir Unterstützung bei der Bildung und der Gesundheitsversorgung sowie Schulungen zu wichtigen Themen», berichtet Nataly. Sie kann sich noch gut an die Glücksmomente erinnern, wenn sie Briefe von ihrem Paten erhielt. Sie bemühte sich stets, rasch zu antworten. «Mein Pate hat mir viele Briefe und Karten geschickt. Wie alle anderen Kinder freute ich mich sehr darüber. Ich denke, er war stolz auf mich», sagt sie mit einem Lächeln. Dank der Unterstützung von aussen und ihrem läuferischen Talent brachte es das Patenmädchen bis zur Olympiateilnehmerin von 2012 – und damit in die Schlagzeilen. ‘Nataly Landaverde bricht den nationalen Rekord’ titelten damals die Zeitungen El Salvadors.
Vom Patenkind zum Vorbild
An den olympischen Spielen teilnehmen zu können, war stets Natalys Traum. Aber die junge Frau hat noch viele weitere berufliche und private Träume: «Ich möchte Kinder und Jugendliche coachen, die ausserordentliche Athleten werden wollen. Ich möchte als Vorbild gelten und zeigen, dass man unabhängig vom sozialen und wirtschaftlichen Status erfolgreich sein kann. Deshalb ist es mir auch ein Anliegen, die Paten von World Vision zu ermutigen weiterzumachen. Es gibt noch viele Talente in unseren Dörfern, die entdeckt werden können.» Ihr damaliger Coach, Mauricio Zeceña bestätigt das: «Die Athleten, die aus abgelegenen Regionen kommen, zeichnet etwas Besonderes aus. Sie haben grosse körperliche und soziale Entwicklungsschritte bewältigt, sie sind diszipliniert und selbstbewusst. Dabei hat World Vision eine Schlüsselrolle gespielt.»
Unterstützen auch Sie mit einer Patenschaft die nächste Nataly und fördern Sie ein unentdecktes Talent. Gemeinsam mit Ihnen schaffen wir Schritt für Schritt eine Welt für Kinder.