Text: Tamara Fritzsche, World Vision Schweiz
In der vergangenen Woche hat starker Regen Teile des grössten Flüchtlingscamps der Welt in Cox’ Bazar überschwemmt. Meteorologen prognostizieren für die nächsten Tage sintflutartige Regenfälle, die wahrscheinlich weitere Erdrutsche und Überschwemmungen in den Lagern auslösen werden. Flüchtlinge, die in provisorischen Unterkünften auf bröckelnden Hängen leben, sind in der Monsunsaison besonders gefährdet. Seit sechs Monaten bereiten wir uns gemeinsam mit fleissigen Arbeiterinnen und Arbeitern vor Ort auf die Regensaison vor.
Anpacken und weiterkommen
World Vision hat im vergangenen November 13’973 Flüchtlingsfrauen und -männer eingestellt, um eine monsunsichere Infrastrukturen aufzubauen. Ziel ist, die Menschen im Camp so gut es geht vor den Regenfluten zu schützen. Ausserdem verschafft diese Arbeit den Männern und Frauen im Camp ein zusätzliches Einkommen. Gemeinsam entstanden so in Handarbeit ein Dutzend Brücken sowie kilometerlange Befestigungen für Strassen und erdrutschgefährdete Hänge. «Wir können Mutter Natur nicht austricksen. Wir können aber um sie herum planen. Seit sechs Monaten bereiten wir uns nun auf die Monsunsaison vor. Jetzt ist testing time», erklärt Rachel Wolff, Leiterin des Kriseneinsatzes von World Vision in Bangladesch.
Obwohl die Wetterlage den Zugang zu den Camps erschwert, verteilen World Vision und andere Hilfsorganisationen weiterhin Nahrungsmittel und bieten andere dringend benötigte Dienste an.
Trotz Wasserschäden sind die 42 Gemeinschaftsküchen von World Vision noch in Betrieb. Mehr als 1’000 Mütter zählen darauf, dass sie auf den Gasherden der Küchen jeden Morgen für ihre Familien kochen können.
Zur Vorbereitung auf den Monsun hat World Vision unter anderem 5’000 Kits mit Wasserreinigungstabletten, Seife, Zahnpasta und Damenhygieneprodukten bereitgestellt.
Die Mitarbeitenden von World Vision haben Tausende von Eltern darin geschult, wie sie ihre Familien bei extremen Wetterbedingungen schützen können und was zu tun ist, wenn ihre Kinder bei einem Sturm von den Eltern getrennt werden. Elf kinderfreundliche Räume von World Vision dienen als Treffpunkte.
Der Regen ist noch nicht vorüber. Die Menschen im grössten Flüchtlingscamp der Welt brauchen auch weiterhin Ihre Unterstützung: Jetzt helfen!